60 Jahre lang als Ordensfrau leben: Welche ganz eigenen Wege dabei entstehen und wie Gott so auf ungeahnte Art Menschen zusammenführt, das war heute bei der Jubiläumsfeier am WBG auf spannende Weise zu sehen. In großer Zahl waren Gäste aus nah und fern gekommen, um mit den Jubilarinnen, ihren Mitschwestern und dem Lehrerkollegium zu feiern.
„Wir danken Ihnen heute, dass Sie sich bekleiden ließen mit dem Gewand des Evangeliums und zeichenhaft des Ordens.
Ihr Leben erinnert uns heute daran, wozu wir alle als Christen berufen sind: ‚Bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld!‘ (Kol 3,12)“
Dechant Brackhane in seiner Predigt in Anspielung auf die Einkleidung der drei Jubilarinnen vor 60 Jahren
„Wir danken Ihnen, dass Sie Ihr Leben mit uns geteilt haben“, richtete Dechant Brackhane im Festgottesdienst am Ende seiner Predigt persönlich das Wort an Sr. Maria Virgina, Sr. Lydia Maria und Sr. Maria Gabrielis. Alle drei Schwestern setzen sich seit mehr als 40 Jahren in Menden in unterschiedlichsten Aufgaben für Menschen ein, vom Kindergarten über den Schuldienst und die Schulleitung bis hin zur Hospizarbeit und weiteren ehrenamtlichen Diensten innerhalb und außerhalb der Schule. Auch Sr. Maria Thoma Dikow, Schulleiterin des WBG und zugleich Leiterin des Konvents, würdigte den Einsatz der drei Schwestern in ihren vielfältigen Aufgaben und in der Ordensgemeinschaft.
Bis auf den letzten Platz waren Kapelle und Aula gefüllt, denn viele ehemalige Schülerinnen und Schüler, Kollegen, Mitarbeiter des WBG, Verwandte, Freunde und Bekannte ließen es sich nicht nehmen, den drei Schwestern an ihrem Festtag persönlich zu gratulieren.

Die „Unentwegten Sieben“ zeigen ihre Verbundenheit
Da sind zum Beispiel die „Unentwegten Sieben“, ehemalige Schülerinnen aus Sr. Maria Virginas erster Abiturklasse, von denen vier sich von ihr für den Lehrerinnenberuf begeistern ließen. Angeführt von Felizitas Ismar, inzwischen pensionierte Grundschulleiterin, brachten Sie ihre ganz spezielle Verbundenheit zum Ausdruck.

Das Lehrerkollegium des WBG hatte seine Wünsche für die drei Schwestern in ein Lied gefasst, das gemeinsam vorgetragen wurde. Eine Rose von jedem für jede der Schwestern sagte wohl mehr, als Worte es ausdrücken können.

„Eine neue Heimat gegeben“
Der Moment, an dem etwas von der eigentlichen Bedeutung des Festtages aufleuchtete, ging wohl allen Anwesenden unter die Haut: In bewegenden Worten schilderte die ehemalige Schülerin Mariam Diallo, wie die Begegnung mit Sr. Maria Virgina und dem WBG ihr Leben entscheidend veränderte. In einer schwierigen Lage habe Sr. Maria Virgina ihr die Türen des WBG geöffnet und ihr menschlichen Respekt, Unterstützung und eine neue Heimat gegeben. „Gott schreibt auch auf krummen Zeilen gerade“, so umschrieb sie in ihrem Grußwort mehrfach ihren Weg, der ihr nach leidvollen Erfahrungen durch die Begegnung mit Sr. Maria Virgina und weiteren Mitarbeitern des WBG eine neue Zukunft eröffnete.

Erinnerungen, Dank und Glückwünsche
Die eine oder andere Erinnerung an gemeinsame Zeiten ging sicher noch manchem der Anwesenden durch den Kopf. Einige kennen die Schwestern schon seit dem Kindergarten, haben sie als Lehrerinnen erlebt oder waren sogar als Referendarinnen am WBG und wurden von der damaligen Schulleiterin Sr. Maria Virgina in den Schuldienst des WBG eingestellt. „Mir hat Sr. Lydia Maria im Kindergarten das Blockflötenspielen beigebracht“, war am Rande des Festakts von einer Lehrerin zu hören.

Feier mit persönlichen Gästen in der Cafeteria
Auch nach Gottesdienst und Festversammlung in der Aula blieb reichlich Gelegenheit, Erinnerungen auszutauschen und miteinander weiter zu feiern.
In der festlich geschmückten Cafeteria, in der Ingrid Betken und ihr Team, verstärkt durch Schüler und Schülerinnen des WBG und des benachbarten Berufskollegs „Placida Viel“, die Gäste erwarteten, wurde die Feier bis zum Abend fortgesetzt.
Der Jubiläumstag in der Fotogalerie: