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Speed Reading: Lesetestung in den sechsten Klassen an den Walburgisschulen
Starke Ergebnisse schon vor der Trainingsphase
Wer am 15. 11. 23 in regelmäßigen Abständen Dreiergruppen von Schülerinnen und Schülern der sechsten Klassen im Sauseschritt die Treppen zum 500-er-Flur heraufsprinten sah, der dürfte wohl an ein sportliches Projekt gedacht haben, das hier ‚lief‘. In gewisser Hinsicht war das auch so: Speed-Reading, so könnte man das Projekt nennen. – Um pünktlich zur Lesetestung zu kommen, die in zwei Räumen des obersten Stockwerks stattfand, beeilten sich die Sechstklässler so sehr, dass manche erst einmal etwas Atem schöpfen mussten, bevor sie sich dann – je einzeln – an das einminütige Vorlesen eines ihnen unbekannten Textes begaben und eine Lehrerin oder ein Lehrer die Zahl der gelesenen Wörter und die Zahl der Fehler markierte und notierte. Aber dank dieses zügigen Sich-Einstellens der Getesteten und dank der Klassen- und Fachlehrkräfte im Hintergrund, die je drei Kinder aus ihrem Unterricht rechtzeitig entließen, funktionierte das Verfahren ganz wunderbar, weshalb an erster Stelle all diesen Beteiligten, einschließlich natürlich der die Testung durchführenden Kolleginnen und Kollegen, herzlicher Dank hierfür gesagt sei.
Was hat es mit dem ‚Speed-Reading‘ nun auf sich? Alle reden doch von Entschleunigung und Resonanz. Und jetzt das! Lesetests, bei denen es auf Geschwindigkeit ankommt? Ja, aber auch auf ein möglichst fehlerfreies Lesen dabei, was ein pures ‚Hinwegbrettern‘ über die Zeilen, Sätze und Wörter doch schon deutlich ausbremst. Gezählt werden die in einer Minute gelesenen Wörter und die Anzahl der dabei gemachten Fehler. Daran lässt sich eine wichtige Voraussetzung für Lesekompetenz festmachen. Denn wer zu langsam liest, nämlich unter 100 Wörtern in der Minute, kann die Satz- und Sinnzusammenhänge nicht verstehen. Das heißt natürlich nicht im Umkehrschluss, dass schnelles Lesen auf jeden Fall verstehendes Lesen ist; es heißt aber, dass ein zügiges Lesen Bedingung für letzteres ist. Um auch das verstehende Lesen zu prüfen, werden demnächst noch andere Lesetests folgen, so dass die Devise lautet: Ohne eine gewisse Schnelligkeit: keine Resonanz des Lesens, die dann – später- entschleunigtes Nachdenken über das Gelesene erlaubt.
Wie kommen nun alle diesem Ziel näher? Auf der Basis der Lesetestung können im laufenden Unterricht jetzt Lautlesetandems gebildet werden, bestehend aus einem etwas besser lesenden Trainer und einem Sportler, der Lesesicherheit und Lesetempo noch steigern kann – ein Verfahren, von dem am Ende beide profitieren, auch der Trainer. Und dabei starten wir auf hohem Niveau, denn die Ergebnisse der Testung waren im Durchschnitt schon ziemlich gut.
Die Lesetandems werden in den nun folgenden Wochen bis zum Ende des ersten Halbjahrs in den Unterrichtsfächern Deutsch, Geschichte und Biologie immer wieder erfolgen. Es liegen bereits gute Erfahrungen vor, dass das Unterwegssein im Tandem viel Freude macht und so auch für den nötigen mentalen Speed sorgen wird. Wenn dann zu einer späteren Testung im zweiten Halbjahr die Sechstklässler wieder die Treppen herauf spurten werden, wird man das nur an einem scharfen Luftzug verspüren. Doch wird die erste Aufregung sich doch auch etwas gelegt haben, hoffen wir, so dass die Schüler und Schülerinnen der sechsten Klassen diesmal ganz ruhig durchatmen werden, bevor es in die zweite Runde geht.
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