Hate Speech in sozialen Medien – Mitarbeiterin der Stadtbücherei klärte auf
Klasse 8c erhielt Expertenbesuch von Gina Friedrichs von der Stadtbücherei Menden
Wer sich im Netz präsentiert – selbst wenn dies mit den besten Absichten geschieht – kann immer Opfer von Hate Speech werden. Bloßstellungen, Anfeindungen und Drohungen sind in den Medien trotz aller Bemühungen an der Tagesordnung. Gina Friedrichs zeigte im Deutschunterricht von Herrn Lambert auf, dass Hate Speech leider auch häufig eine hohe Zahl an Klicks generiert – Aufmerksamkeit sei eine Triebfeder für Hate Speech, so die engagierte Mitarbeiterin aus den Reihen des Stadtbüchereiteams.
Unter der Anleitung von Frau Friedrichs erfolgte der Selbstversuch: In zwei Durchgängen nahm jeder die Rolle desjenigen ein, der Hate Speech verbreitet, und desjenigen, der gegen Hate Speech argumentiert – alles natürlich im geschützten Raum der Schule in einem abgesonderten Online-Bereich, der für Außenstehende nicht sichtbar war. Wer als Troll provokante und manipulative Inhalte posten durfte, stellte fest: Man kommt schnell in einen Schreibfluss. Mit dem eigentlichen Thema hatten die Kommentare manchmal kaum noch etwas zu tun. Diejenigen, die argumentativ dagegenhalten sollten, mussten resigniert feststellen, dass man kaum hinterherkommt, wenn man Hate Speech entkräften möchte. Umso spannender war die Erkenntnis, dass die Nichtbeachtung von Hasskommentaren schnell den Anreiz für weitere Hasskommentare enden ließ.
Mit zahlreichen Hinweisen zu Unterstützungsangeboten für den Fall, dass man mit Hate Speech konfrontiert wird, und vor allem Erläuterungen zu den rechtlichen Seiten wurde dieser Besuch, der zum Denken anregte, abgerundet. Eine engagierte Klasse 8c bedankte sich für den Besuch und wird bestimmt sehr sensibilisiert mit dem Thema umgehen.
