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WDR-Musiker begeistern Kinder mit Béla Bartók und Mario Kart
Ensemble spielt für Fünft- und Sechstklässler an den Walburgisschulen auf
Die Begrüßung für die sechs Musikerinnen und Musiker des WDR-Funkhausorchesters übernimmt vor den beiden Fünfer-Klassen von Walburgisgymnasium und Walburgisrealschule natürlich der Pauker. So bezeichnet sich Schlagzeuger und Marimbaphon-Spieler Rafael Sars selbst. „Wir freuen uns, dass wir hier sein dürfen. Große Konzerte können wir ja zurzeit kaum geben. Deshalb besuchen wir die Schulen.“ Und dann sorgt das kleine Ensemble in der Aula zweimal eine Stunde lang für richtig viel Spaß.
„Auf diese Weise können wir unsere neuen Schülerinnen und Schüler aus den fünften Klassen zumindest noch einmal musikalisch auf besondere Weise begrüßen“, freut sich der Leiter des Walburgisgymnasiums, Dr. Eduard Maler. Noch schöner wäre es natürlich gewesen, die Musiker hätten draußen auf dem Schulhof für alle Jahrgangsstufen spielen können. Aber da spielte das Wetter an diesem Mittwoch nicht mit – „daher mussten wir uns auf zwei fünfte und zwei sechste Klassen beschränken.“
Doch die Zehn- und Elfjährigen sind in der Aula umso konzentrierter, nehmen gespannt Platz und hören aufmerksam zu. Der musikalische Bogen wird weit gespannt: Von dem italienischen Schlager Azurro bis zum rumänischen Tanz von Béla Bartók, vom Coldplay-Hit Viva la Vida über den Tango-Filmklassiker Por una Cabeza bis zur Computerspiel-Musik von Mario Kart.
Internationale Zusammensetzung
„Das kennt Ihr bestimmt alle. Und das kennen sicher auch die meisten Eurer Eltern“, kündigt Percossionist Thorsten Blumberg an, der unterhaltsam durch das bunte Programm führt. Und tatsächlich zeigen viele der Schüler ganz schnell auf. Auch das Lied „Unter dem Meer“ von Sebastian der Krabbe aus Arielle der Meerjungfrau erkennen sie sofort. Schwieriger ist da schon die Frage, in wieviel Filmen der Tango Por una Cabeza Verwendung findet. Doch wer am nächsten dran liegt, bekommt einen Maus-Elefant, ein schmuckes Tagebuch oder eine Sattel-Abdeckung als Dankeschön.
Ebenso international wie das Programm ist die Zusammensetzung des WDR-Orchesters. „Alle zusammen kommen wir aus über 20 verschiedenen Nationen“, erklärt Thorsten Blumnerg. Heute seien immerhin fünf Länder vertreten: Riccaordo Carracini an der ersten Geige kommt aus Italien, die beiden Violinistinnen Mabel Alejandrra Rodriguez Romero und Elvira Stanciu aus Venzuela bzw. Runmänien und Rafael Sars aus den Niederlanden. Eine echte Kölnerin ist aber auch dabei: Die Cellistin Laura Wiek.
All das beeindruckt die Fünftklässler: „Das war super. Richtig abenteuerlich und spannend“, meint der elfjährige Max. Und die gleichaltrige Lea sagt: „Viele Stücke hat man irgendwie schon mal gehört.“ Sie fand die Stunde viel aufregender als den Bio-Unterricht, den sie normalerweise in dieser sechsten Stunde hat.
„Wenn Ihr nicht kommt, kommen wir zu Euch“
„Traditionell bieten wir in unserer Schule regelmäßig Fahrten zu den Jugendkonzerten des WDR-Funkhausorchesters nach Köln an“, sagt Eduard Maler. Die finden zurzeit aber nicht im gewohnten Rahmen statt. „Viele Schulen sind Abonnenten dieser Konzerte. In die Philharmonie gehen bis zu 1000 Besucher“, erklärt Thorsten Blumberg. Aber in diesem großen Rahmen geht das zurzeit nicht. Und auch vom Besuch kleiner gehaltener Konzerte nehmen viele Schulen im Moment Abstand. Also haben wir uns gesagt: ‚Okay, dann kommen wir eben zu Euch‘.“
Morgens um halb neun hatte sich das Ensemble mit seinen Technikern und Fahrern von Köln aus auf den Weg gemacht. Auch Donnerstag und Freitag werden Schulen besucht. „Parallel sind wir mit drei bis vier Gruppen gleichzeitig unterwegs. Das macht uns viel Freude“, so der Percussionist. Und das ist den Musikern anzumerken.
Vor allem zum Schluss, als mit der Gruppe „Echo der Anden“ noch einmal Special Guests auf die Bühne treten: Sie besteht aus einigen der Schülerinnen und Schüler, die das Finale zusammen mit Musiklehrerin Veronika Nagel an verschiedenen Lautinstrumenten begleiten.
Und dann gibt es ganz viel Applaus. „Bis zum nächsten Jahr“, sagen die Musiker des Funkhausorchesters – „und dann hoffentlich auch wieder in Köln.“
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