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„Niemals geht man so ganz“
„Herr Schrieck, kennen Sie den schon …?“ Gelächter im Publikum, das sich zur feierlichen Verabschiedung der Lehrer Reinhold Schrieck, Norbert Parchettka und Ingrid Nölke in der Aula versammelt hat.
Schulleiterin Sr. M. Thoma Dikow eröffnet ihre Rede, bei der sie auch ihre Vorgängerin Sr. M. Virgina Schütze sowie Sr. M. Gabrielis Weische und Sr. Lydia M. Radke für ihren jahrzehntelangen Dienst am Walburgisgymnasium dankt, mit einem Witz.
Doch die Pointe spart sie aus, denn „Witze zu erzählen“, so Sr. M. Thoma an Reinhold Schrieck gerichtet, „sollte man Ihnen überlassen, schließlich ist dafür noch kein Nachfolger in dieser ‚Funktionsstelle‘ gefunden, wenn Sie heute in Pension gehen“.
Wissensvermittlung mit Humor
Mit Reinhold Schrieck geht am Ende dieses Schuljahres nicht nur ein exzellenter Geschichts- und Englischlehrer, der seine Schülerinnen und Schüler seit 1976 mit breitem Wissen und seiner humorvollen Art begeisterte. Seine Anekdoten und Witze sind in Schülerschaft und Kollegium legendär. Aber nicht nur seinen Humor wird man vermissen. In einer Vielzahl von Aufgaben engagierte er sich für die Schüler und das Walburgisgymnasium, das ihm, wie er dann formulierte, „besonders ans Herz gewachsen ist.“
„Eine Ära geht zu Ende“
Als Jahrgangsstufenleiter setzte er sich für jeden einzelnen Schüler ein. Mit seinem Hintergrundwissen war er für Generationen von Oberstufenschülern ein zuverlässiger Berater auf dem Weg zum Abitur. Er engagierte sich in zentralen Aufgabenbereichen der Schule. Die Öffentlichkeitsarbeit, die Jahreschronik, die Fotodokumentation des Schullebens, der Fachvorsitz und vieles mehr lagen in seiner Hand.
„Kein Konzert, keine Aufführung, keine Veranstaltung ohne Sie als Fotograf. Sie haben eine immense Arbeit geleistet und das Kollegium wesentlich mitgeprägt. Danke für Ihre Arbeit“, würdigte Sr. M. Thoma Dikow seinen Einsatz und schloss mit den Worten: „Heute geht eine Ära zu Ende“.
Jeden einzelnen Schüler sehen
Auch Ingrid Nölke, seit 1991 Lehrerin für Mathematik und Sport, gab dem WBG in Unterricht, Schulleben, Schüler- und Elternberatung unverwechselbare Konturen. Ihr gehe es in hohem Maß um jeden Schüler: Vom Schüler her denken sei für sie typisch, so Sr. M. Thoma. Dass am WBG seit 1991 Selbstbehauptungstrainings für Jungen und Mädchen fest etabliert sind, ist ihr Verdienst. Wissensvermittlung und Werteerziehung wird sie am Sauerland-Kolleg Arnsberg, an dem sie schon seit einem Jahr unterricht, fortführen.
Er hinterlässt nicht nur „Tiger“-Spuren
Norbert Parchettka, seit 1994 Lehrer für Kunst und Deutsch, wechselt zum neuen Schuljahr ans Mallincrodt-Gymnasium nach Dortmund. Er hat sich als Fach- und Klassenlehrer große Verdienste erworben.
In besonderem Maß prägte er das Fach Kunst am WBG mit. Mit professionellem Können etablierte er künstlerische Fotografie und vor allem die Filmarbeit am WBG. Mehrfach gewann er mit Projekten verschiedener Klassen Wettbewerbe auf nationaler und internationaler Ebene, zuletzt mit den Trickfilmen „Tigerspuren“ und „Olympiade der Tiere„. Er habe mit seiner innovativen Arbeit, so Sr. M. Thoma, wesentlich das Profil des WBG mit weiterentwickelt.
Dem Dank der Schülerschaft, vorgetragen von den Schülersprechern Alexander Leonhardt und Hannah Löwer, schlossen sich Vertreter der Eltern und des Kollegiums an.
Eine Ära geht auch mit dem Umzug der drei Ordensschwestern nach Bestwig und Geseke zu Ende. Wie sehr sie als Lehrerinnen mit dem Walburgisgymnasium, Schülern, Eltern, Lehrern, aber auch mit der Stadt Menden verwachsen sind, zeigten die beeindruckenden Worte der Schülerinnen Alina Peters und Annika Berg (beide Stufe 11).
„Sie haben einen Platz in meinem Herzen“
Letztere zitierte aus dem Brief eines australischen Austauschschülers, den Sr. M. Virgina Schütze wie unzählige andere Schülerinnen und Schüler aus allen Kontinenten in der deutschen Sprache unterrichtete. Aber nicht nur das: Sie tat alles, um die Austauschschüler zu integrieren und war Ansprechpartnerin und Beraterin in allen Situationen.
Ihr nach Annika Bergs Worten „privater Hochleistungsunterricht mit Kaffee und Kuchen“ zeigte jedenfalls Wirkung, erkennbar auch in dem bewegenden Brief des australischen Schülers anlässlich ihres Abschieds aus Menden. Sie habe ihm „die deutsche Welt und die Welt der deutschen Sprache erschlossen“, so Nic und sei „in seinem Herzen“.
Beeindruckende Momente in einer denkwürdigen Feier, die von Schulchor und Schulorchester unter Leitung von Dr. Ansgar Bornhoff mit Musik u. a. aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Matthieu“ umrahmt wurde.
Impressionen der Verabschiedungsfeier in der Fotostrecke:
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