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Erinnerungstag verbindet Generationen
Jugendliche übernehmen Verantwortung
Am Walburgisgymnasium fand in dieser Woche ein besonderer Projekttag zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 statt. Gemeinsam mit Grundschülerinnen und Grundschülern der Josefschule und der Anne-Frank-Schule erinnerten sich Jugendliche der Klasse 9c an die Ereignisse jener Nacht und an ihre Auswirkungen auf die Stadt Menden.
Die Neuntklässler übernahmen dabei eine wichtige Rolle: Sie führten die Grundschulkinder durch verschiedene Erinnerungsorte, erklärten historische Hintergründe und vermittelten, warum es auch heute bedeutsam ist, die Geschichten der jüdischen Mendener Familien lebendig zu halten. Dabei begegneten sich Jüngere und Ältere in einem intensiven Austausch über Geschichte, Verantwortung und Menschlichkeit.


Ein Höhepunkt des Projekttages war der Besuch des jüdischen Friedhofs am Schwitter Weg. Behutsam befreiten die Grundschülerinnen und -schüler das Gelände von Laub und erfuhren, welche Bedeutung dieser Ort für das Gedenken hat. Ebenso bewegend war der Halt an der Gedenkstätte in der Hochstraße, wo die Schicksale jüdischer Familien aus Menden eindrücklich erzählt wurden. Die Stolpersteine in der Innenstadt wurden zu sichtbaren Zeichen gegen das Vergessen.
Auch im Walburgisgymnasium selbst öffnete sich ein Stück Geschichte: In einem versteckten Raum, in dem sich einst eine Widerstandsgruppe um Hugo Dümpelmann gegen das NS-Regime traf, erfuhren die Kinder, dass Mut und Zivilcourage auch in dunklen Zeiten ihren Platz hatten.
Beim gemeinsamen Abschluss richteten alle Teilnehmenden den Blick bewusst in die Gegenwart. Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Schule lasen Texte aus dem Tagebuch ihrer Namensgeberin, die Hoffnung, Freiheit und Frieden beschwören. Die Worte der Zeitzeugin Margot Friedländer gaben dem Projekttag schließlich eine klare Botschaft mit auf den Weg: „Bleib Mensch!“
Als sichtbares Zeichen der Verbundenheit überreichten die Neuntklässler den beiden Grundschulen jeweils einen Apfelbeerenstrauch. In den kommenden Tagen werden daran Friedensbotschaften für die jeweils andere Schule befestigt – als lebendige Erinnerung, dass Verantwortung wächst, wenn man sie miteinander teilt.
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