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John Rutter im Doppelpack
Zwei begeisternde Konzerte vor vollbesetztem Haus
Am vergangenen Wochenende war es endlich so weit: Der Schulchor durfte der Öffentlichkeit stolz präsentieren, was er sich in den letzten Monaten Woche für Woche am Mittwochabend im Musikraum und abschließend beim Probenwochenende am Möhnesee (wir berichteten) erarbeitet hatte.
Erst in der Hauptprobe und der abschließenden Generalprobe waren der Chor und das Orchester, das gleichermaßen aus Laienmusikern (Lehrer, Schüler, Ehemalige, Eltern, Freunde und Bekannte) und Profimusikern zusammengesetzt worden war, zum ersten Mal miteinander in Berührung gekommen.
Umso erstaunlicher war es, was dieser große Klangkörper am Samstag- und Sonntagabend in der Bösperder Pfarrkirche St. Maria Magdalena auf die Bühne zauberte:
Die Konzerte begannen mit drei Anthems des bekannten englischen Komponisten John Rutter. Während das Wort „Anthem“, das streng übersetzt ja eigentlich „Hymne“ bedeutet, bei den Zuhörern, die mit Rutter vielleicht noch nicht so richtig vertraut waren, sicherlich die falschen Assoziationen geweckt hatte, wurden diese nun mit sehr eingängigen und zu Herzen gehenden Wohlklängen und Melodien verzaubert, die vom ersten Moment an das Gefühl gaben, ein „musikalisches Vollbad“ zu nehmen. Die „Hymnen“ entpuppen sich nämlich bei genauerer Betrachtung als ein fester Bestandteil der englischen Kirchenmusik, wie sie zum Beispiel in anglikanischen Gottesdiensten oder auch in den berühmten „Choral Evensongs“ aufgeführt werden, die regelmäßig in den großen Kathedralen Englands stattfinden.
Das Kernstück der Konzerte bildete jedoch das Magnificat des gleichen Komponisten, das dieser im Mai 1990 in der Carnegie Hall uraufgeführt hat. Es besteht aus sieben Sätzen, die alle unterschiedlichen Charakter haben und sowohl in lateinischer als auch in englischer Sprache ausgeführt sind. Neben Chor und Orchester muss auf jeden Fall auch noch die Leistung des Solosoprans hervorgehoben werden: Unsere neue Kollegin Frau Freund begeisterte das Publikum mit ihrem glockenklaren, modernen Sopran, der sich gegenüber dem großen Orchester mühelos durchsetzen konnte. Am Ende des Konzertes erhielt sie einen besonders großen Applaus, auch von den Mitgliedern des Chores, die ihre gesangliche Leistung und auch ihre tatkräftige Mithilfe u.a. in Form von Stimmbildung bei den Proben gut zu würdigen wussten.
Bemerkenswert war auch der Einsatz eines Ehemaligen, der kurzfristig im zweiten Konzert einspringen musste, weil der erste Posaunist plötzlich erkrankt war. Unglaublich, auf welches musikalische Potenzial Herr Dr. Bornhoff im Falle eines Falles zurückgreifen kann!
Das Publikum belohnte alle Musiker zum Abschluss beider Konzerte mit Standing Ovations und erreichte damit die Darbietung zweier Zugaben, darunter eine weitere „Anthem“ von Rutter, die zuvor noch nicht erklungen war. Als letzter musikalischer Leckerbissen vor der Heimreise erklang noch einmal die schwungvollste der Anthems, tituliert mit „I will sing with the spirit“. Bei diesem Titel war der Name Programm, denn die Be“geist“erung, die von diesem Stück ausgeht, übertrug sich mühelos vom Chor auf die Zuhörer. In den Gesprächen, die im Nachgang noch im Kirchenraum geführt wurden, ging es immer wieder um die Sangesfreude, die man diesem Chor, in dem die verschiedensten Generationen miteinander musizieren, in jedem Takt anmerkt.
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