Eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Verabschiedungsfeier am 04. Juli

Die vier scheidenden Kolleginnen auf einen Blick. (Foto: C. Scholz/SMMP)

Bevor es am vergangenen Freitag für uns alle zur lange erwarteten Zeugnisausgabe und anschließend in die wohlverdienten Ferien ging, kam es nach Solidaritätslauf und Projekttagen zu einem letzten Höhepunkt des Schuljahres, und zwar zur Verabschiedung von vier geschätzten Kolleginnen.
Zwei von ihnen wurden nach langjähriger Tätigkeit am WBG in den Ruhestand verabschiedet, zwei weitere haben zwar nur kurze Zeit an unseren Schulen gewirkt, aber dennoch in der kurzen Zeit ihre positiven Spuren hinterlassen.

In der vollbesetzten Aula traf sich eine große Gemeinde, um diesen Abschied gebührend zu feiern: Das gesamte Kollegium mitsamt vielen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, gegenwärtige und ehemalige Sekretärinnen, Eltern- und Schülervertretung sowie der Unterstufenchor, Vertreter von Kursen und Klassen, aber auch ehemalige Schülerinnen und Schüler, die ihren vormaligen Lehrerinnen noch einmal ihre Wertschätzung vor Augen führen wollten.

Die vier Abschiedsreden wurden von Herrn Dr. Bornhoff gehalten und die gesamte Feier wurde musikalisch von einem Kammermusikensemble untermalt, in dem sich ebenfalls neben aktuellen Lehrern und Schülern Ehemalige eingefunden hatten, um für einen musikalisch anspruchsvollen Rahmen zu sorgen.
Ansprechend war außerdem die Dekoration und Bewirtung in der Aula. Hier hatte das Team um Frau Betken wie immer ganze Arbeit geleistet, so dass sich alle geladenen Gäste und die zu Ehrenden wohl fühlen konnten.
Beginnen wir mit einer chronologischen Darstellung der einzelnen Verabschiedungen:

Verabschiedung von Sieglinde Diris
Frau Diris kam im Jahr 2005 an unsere Schule, nachdem sie ein Studium der evangelischen Theologie und im Jahre 1987 das Studium der Musik mit der künstlerischen Reifeprüfung abgeschlossen hatte. Danach arbeitete sie als Konzertsängerin und als Gesangspädagogin, bevor sie den Weg an die Schule suchte und abschließend am WBG für sich fand.
Herr Dr. Bornhoff leitete seine Rede mit einem Erlebnis ein, das allen unseren Schülerinnen und Schülern ab der Klasse 9 noch lebendig in Erinnerung sein wird, nämlich das „Lichterfest“ auf dem Petersplatz in Rom, wo sich 1000 Schülerinnen und Schüler im Jahre 2019 anlässlich der Romfahrt zum 100-jährigen Schuljubiläum bei Nacht im Kerzenschein versammelt hatten (ein großformatiges Foto davon ist auch heute noch im Lehrerzimmerflur zu betrachten). Frau Diris schaffte es seinerzeit mit ihrer besonderen Art, diese große sitzende Menschenmenge zum gemeinsamen Singen zu animieren – ein Gänsehautmoment, der bis heute bei den damaligen Teilnehmern nachwirkt.
Herr Dr. Bornhoff konnte in seiner Abschiedsrede für Frau Diris auf viel Detailwissen über ihre Tätigkeit am WBG zurückgreifen, weil er nicht nur ihr Schulleiter, sondern auch ihr Fachkollege war. Die Liste der von ihm aufgeführten musikalischen „Highlights“, mit denen Frau Diris die Schulgemeinschaft über Jahre hinweg beglückte, war daher sehr umfangreich: Neben zahlreichen von ihr zur Aufführung gebrachten Konzerten und Musicals, in denen sie ebenso wie bei Projekten des Schulchores immer wieder als bewährte Solistin auftrat, würdigte er aber auch ihren Einfluss auf einzelne Schülerinnen und Schüler, denen sie den Weg in die professionelle Musikerlaufbahn geebnet hat. Besondere Erwähnung fand ihr Projekt der „Menethinnas“, in dem sie Schülerinnen mit einer besonderen Liebe zum Gesang die Möglichkeit eröffnete, ein eigenes mehrköpfiges Gesangsensemble zu gründen, das über Jahre bis heute Bestand hat.
Ein weiteres Haupttätigkeitsfeld war der Unterstufenchor, der das Publikum regelmäßig mit stimmungsvollen Weihnachtskonzerten begeisterte und der von Jahr zu Jahr eine steigende Mitgliederanzahl zu verzeichnen hatte, nicht zuletzt dank der legendären Probenwochenenden mit Übernachtung in der Turnhalle.
Die aktuellen Vokalklassen brachten Frau Diris im Anschluss an die Rede und ihre darauf folgende Replik einen überraschenden Abschied, als sich plötzlich während der Darbietung eines Lehrergesangsensembles („Irish Blessing“) ohne Vorwarnung der Vorhang hob und für den Refrain vielstimmiger Gesang anhub. Die Überraschung auf Seiten aller Anwesenden war sehr groß und es waren viele Tränen der Rührung zu sehen. Anschließend verabschiedeten sich ihre ehemaligen Schützlinge mit Unterstützung der „Menethinnas“ (s.o.) mit dem Kirchenlied „Here I am Lord“ auf besonders ergreifende Weise von ihrer langjährigen Dirigentin und Förderin, der auch immer der christliche Aspekt in ihrer Tätigkeit als Musikerin und Musikpädagogin ein wichtiges Anliegen gewesen war.

Verabschiedung von Gabriela Lügger
Frau Lügger begann ihre Tätigkeit am Walburgisgymnasium im Jahre 1998, hat also über ein Vierteljahrhundert an unserer Schule unterrichtet. Bevor Herr Dr. Bornhoff auf die vielen Bereiche einging, in denen sie im Laufe der Zeit das Schulleben bereichert hat, schilderte er zunächst ihren beruflichen Werdegang, der für einige der Anwesenden sicherlich überraschend war.
So dürften die wenigsten ihrer Schüler zum Beispiel gewusst haben, dass Frau Lügger vor ihrer Tätigkeit als Lehrerin am WBG im Jahre 1988 den Abschluss zur Fremdsprachenkorrespondentin gemacht hatte und die darauffolgenden Jahre als Dolmetscherin und Übersetzerin tätig war. Nebenbei absolvierte sie noch ein Abendstudium Wirtschaftswissenschaften und während ihrer Zeit am WBG ein Erweiterungsstudium in evangelischer Religionslehre.
An all den genannten und vielen weiteren Interessensgebieten von Frau Lügger machte Herr Dr. Bornhoff seine abschließende Beurteilung fest, dass Frau Lügger dem Idealbild der Renaissance des „uomo universale“, dem universal gebildeten Menschen, sehr nahe komme.
Der Festredner fuhr damit fort, die vielen Tätigkeitsbereiche, die Frau Lügger in den Jahrzehnten ihrer Tätigkeit abgedeckt hatte, aufzuzählen, obwohl er einschränkend feststellte, es sei sicherlich einfacher, aufzuzählen, in welchen Bereichen Frau Lügger nicht tätig gewesen sei. Hierzu zählten zum Beispiel die Organisation des Brigitte-Sauzay-Austauschprogramms, die Arbeit als Fachvorsitzende oder die Betreuung der Management-AG. Darüber hinaus engagierte sich Frau Lügger auch in den diversen Gebieten der berufsvorbereitenden Maßnahmen.
Ein weiterer Tätigkeitsbereich, in denen sie der Öffentlichkeit bekannter wurde, war die Leitung diverser Literaturkurse, die anspruchsvolle Theaterstücke zur Aufführung brachten. Bei dieser Tätigkeit halfen ihr verschiedene Fortbildungsmaßnahmen und ihr außerschulisches Engagement beim MAT (Mendener Amateurtheater).
Sehr prominent war auch ihre langjährige Mitwirkung bei der Betreuung der Schulhomepage und der Pressearbeit, aus der viele Zeitungsartikel resultierten, die unsere Schule und unser Schulleben in der Mendener Öffentlichkeit immer adäquat repräsentierten.
Abschließend betonte Herr Dr. Bornhoff, dass Frau Lügger neben den genannten Haupttätigkeiten auch immer wieder Ideen eingebracht habe, die das Schulleben im Kleinen positiv beeinflussen und nannte stellvertretend hierfür die Organisation des Altpapiercontainers als auch ihre Eigeninitiative zum kollegialen Sammeln von Lebensmitteln für den Mendener Sozialmarkt.
Selbst in ihrem letzten Schuljahr war Frau Lügger noch offen für die Entwicklung und Realisation des Sternstundenkonzeptes, wofür Herr Dr. Bornhoff herzlich dankte und hiermit seine Rede beendete.
Ein Schauspielerensemble des diesjährigen Literaturkurses ergänzte die Rede von Herrn Dr. Bornhoff mit einer humoristischen kleinen Einlage und bedankte sich auf diese Weise bei ihrer scheidenden Regisseurin.

Verabschiedung von Eva Kepa und Rebecca Rekers
Im Anschluss an Frau Diris und Frau Lügger wurden zwei Kolleginnen verabschiedet, die deutlich weniger Zeit hatten, an unserer Schule Spuren zu hinterlassen, die aber durch ihr vielversprechendes positives Wirken und ihren überraschenden Entschluss, unsere Schulen zu verlassen, für großes Bedauern auf Seiten der Schüler, Eltern und Kollegen gesorgt hatten.
Herr Dr. Bornhoff entschloss sich, die beiden Kolleginnen mit einer gemeinsamen Rede zu verabschieden, denn obwohl Frau Kepa mit Englisch und Kunst und Frau Rekers mit Deutsch und Biologie zwei unterschiedliche Fachbereiche abdeckten, so gab es doch viele Gemeinsamkeiten zwischen ihnen.
Frau Kepa und Frau Rekers wurden nämlich in unserer Schule parallel als Referendarinnen ausgebildet, bevor sie nach erfolgreichem Abschluss des Referendariats einen Anschlussvertrag erhielten, der es ihnen ermöglicht hätte, an unseren Schulen beliebig lange zu bleiben. Leider entschieden sich beide voneinander unabhängig, näher an ihre bisherigen Lebensmittelpunkte zu ziehen. Damit verbunden war unweigerlich ein Schulwechsel ihrerseits, was Herr Dr. Bornhoff sehr bedauerte.
Neben ihren Tätigkeiten als Fachlehrerinnen betonte Herr Dr. Bornhoff, dass sich sowohl Frau Kepa als Klassenlehrerin der 5c und Frau Rekers als Klassenlehrerin der 9b sehr bewährt hatten. Zu den alltäglichen organisatorischen und pädagogischen Aufgaben, die sie Klassenlehrerinnen zu managen hatten, gehörten auch diverse Klassenfahrten, bei denen man vor Überraschungen nie ganz sicher ist. Sowohl Frau Kepa als auch Frau Rekers bewährten sich hier als Berufsanfängerinnen in besonderem Maße, so dass Herr Dr. Bornhoff abschließend zum Ausdruck brachte, dass er für ihre Zukunft zwar keine Probleme voraussehe, da sie bereits bewiesen hätten, erfolgreich pädagogisch arbeiten zu können, dass er ihnen aber das private und berufliche Glück wünsche, das man hierfür ebenso benötige.

Verabschiedung durch die Eltern und durch die SV
Im Anschluss an die Reden der Schulleitung bedankten sich auch die Elternvertreter, Herr Rüschenbaum, Frau Kourous-Ntontis und Frau Kostorz bei allen Verabschiedeten mit einem kurzen Redebeitrag und einem Blumenstrauß.
Die Schülervertretung überreichte ihren vier scheidenden Lehrerinnen eine gerahmte Urkunde, auf der die Koordinaten der Schule eingezeichnet waren, damit sie immer wieder den Weg zur Schule zurück finden.