Eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

ZK Geschichte Q2 und Mendener Grundschulkinder: Gemeinsames Projekt über die Reichspogromnacht

Am Ort des Erinnerns, dem Mahnmal unmittelbar an der Synagogengasse gelegen: Die Kinder sind aufmerksam und nachdenklich. (Foto: Lambert/SMMP)

Am vergangenen Montag traf der Zusatzkurs Geschichte Q2 von Herrn Lambert sich mit Schülerinnen und Schülern der Albert-Schweitzer-Schule, der Josef-Schule und der ehemals Anne-Frank-Schule wieder zu einem besonderen Projekttag: Sich-Erinnern an ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte – in der Stadt Menden, die Reichspogromnacht am 09.11.1938.
Frau Vedder von der Albert-Schweitzer-Schule hat uns dazu freundlicherweise den folgenden Bericht zur Verfügung gestellt:

SchülerInnen erinnern sich und nehmen ihre Verantwortung wahr

Auf Einladung des Walburgisgymnasiums trafen sich zu Beginn dieser Woche GrundSchüler und -schülerinnen der Albert-Schweitzer-Schule, der Josef-Schule und der ehemals Anne-Frank-Schule wieder zu einem besonderen Projekttag: Sich-Erinnern an ein dunkles Kapitel in der deutschen Geschichte – in der Stadt Menden, die Reichspogromnacht am 09.11.1938.
Die Schülerinnen und -schüler der Grundschulen wurden durch den ZK Geschichte Q2 von Herrn Lambert hervorragend begleitet.
In Gruppen wurde an bezeichnenden Stellen in der Stadt gemeinsam nachgespürt und bewusst aufgenommen, was diese Geschichte mit jedem einzelnen Schüler zu tun hat.

Ganz still harken die Kinder Laub auf dem jüdischen Friedhof. (Foto: Lambert/SMMP)

Der jüdische Friedhof am Schwitter Weg wurde aufgesucht, von Laub befreit, behutsam und leise, sich bewusst respektvoll an diesem besonderen Ort einfindend. Im städtischen Archiv erforschten die Kinder, wie die Reichspogromnacht in ihrer Heimatstadt Menden ablief. Sehr still und nachdenklich standen sie zusammen an der Gedenkstätte in der Hochstraße, als sie von den Schicksalen einzelner jüdischer Mendener Familien hörten. Ein Oberstufenschüler berichtete sehr persönlich von seiner Begegnung mit der KZ-Überlebenden Margot Friedländer im letzten Monat in Berlin. „Ihr seid jetzt Zeitzeugen!“ Das war klar und eindeutig für jeden Einzelnen. Im Walburgisgymnasium öffnete sich ein geheimer Raum, in dem sich eine Widerstandsgruppe um Hugo Dümpelmann gegen das NS-Regime getroffen hatte. Auch sein Schicksal berührte sehr.
Im Zentrum des Arbeitens an den verschiedenen Stationen stand, dass jeder Einzelne sich in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit eine Botschaft erarbeitet, die er transportieren möchte – eine Friedensbotschaft: Diese persönlichen Friedensbotschaften der Schülerinnen und Schüler wurden aufgeschrieben, ausgetauscht, weitergegeben, mit in die eigene Schule genommen. Am Samstag, 9. November, werden sie in der Gedenkfeier zur Reichspogromnacht „Augen auf! Für Menden!“ vorgelesen.