Eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Physikvortrag von Prof. Tolan trifft auf großes Interesse

Sehr gut besucht war der Vortrag des Dortmunder Experimentalphysikers Prof. Dr. Metin Tolan, der auf Einladung des Vereins der Freunde und Förderer in unsere Aula gekommen war, um einen seiner deutschlandweit berühmten Vorträge zu halten. In diesem Fall wurden wie bereits angekündigt unter dem Titel „Geschüttelt, nicht gerührt“ diverse Szenen aus James Bond-Filmen unter die Lupe genommen und aus Sicht eines Physikers humorvoll analysiert.
Prof. Dr. Tolan nahm seine Zuhörer vom ersten Moment an gefangen und startete nach einer allgemeinen Einführung, in der viel Wissenswertes über James Bond berichtet wurde (wer wüsste zum Beispiel, dass ein Ornithologe wegen seines „langweiligen Namens“ als Pate für James Bond fungierte und dass im Reisepass des Topagenten die Stadt Wattenscheid als Geburtsort genannt wird), direkt mit einer spektakulären Verfolgungsjagd, in der ein Auto mit Hilfe einer schrägen Rampe einen spiralförmigen Überschlag vollführte. In einer weiteren behandelten Filmszene erläuterte Prof. Tolan den Auftrieb in einer Flüssigkeit an Hand einer Flucht zu Fuß über mehrere in einem Tümpel lauernde Krokodilkörper hinweg.
Im folgenden Kapitel beschäftigte sich Prof. Tolan mit den besonderen Uhren, die James Bond immer wieder von seinem Ausrüster „Q“ zur Verfügung gestellt bekommt. Hier ging es insbesondere um die geringe Reichweite von Elektromagneten. Als Experimentalphysiker legte er Wert darauf, die Filmszenen nicht nur rechnerisch mit Hilfe diverser physikalischer Gesetze nachzuvollziehen (die er mit Rücksicht auf die Zuhörerschaft nur vorsichtig andeutete), sondern er berichtete auch, wie er versuchte, sie im Rahmen physikalischer Seminare gemeinsam mit seinen Studenten experimentell nachzustellen. Hierzu ging es beispielsweise in Dortmund auf den Schrottplatz, um zu überprüfen, wozu ein besonders starker Elektromagnet in der Lage ist. Des weiteren hatte Prof. Tolan die Lacher im Publikum auf seiner Seite, als er die Reaktionen der Verkäuferin schilderte, während er in einem edlen Dortmunder Bekleidungsgeschäft eine Versuchsreihe anstellte, aus welcher maximalen Entfernung man mit Hilfe eines starken Magneten den stählernen Reißverschluss eines Abendkleides öffnen kann.
In den letzten zehn Minuten ging der Vortragende auf den Titel der Veranstaltung ein und erläuterte, warum es aus seiner Sicht sinnvoll ist, den Martini geschüttelt und nicht gerührt zu sich zu nehmen. Hierfür ist der sogenannte Paranuss-Effekt verantwortlich. Wer wissen möchte, worum es sich hierbei handelt und was Paranüsse mit Physik zu tun haben, sollte sich vielleicht einmal bei Wikipedia informieren und in Zukunft solche großartigen Veranstaltungen in unserer Aula nicht versäumen 😉
Die obigen Beispiele machen deutlich, warum sich die Zuhörer nach über einer Stunde Vortragsdauer bestens unterhalten fühlten und die Veranstaltung nach lang andauerndem Applaus gut gelaunt verließen. Die Vertreter des Vereins der Freunde und Förderer hoben lobend hervor, dass Herr Prof. Tolan ehrenamtlich aufgetreten war und alle Spenden, die am Ausgang gesammelt wurden, 1:1 in die Arbeit des Vereins gesteckt werden und damit den Schülerinnen und Schülern unserer Schulen zugute kommen. Zum Dank für den Referenten gab es ein Exemplar unserer Jubiläumsschrift und ein Martiniglas aus Schokolade, das eigens von unserer Mendener Schokoladenmanufaktur hergestellt worden war.