Eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Mathematik mal ganz anders

Über 350 Schülerinnen und Schüler von WBG und WBR besuchen Mathe-Ausstellung

So macht Mathe Spaß. (Foto: Köchling/SMMP)
So macht Mathe Spaß. (Foto: Köchling/SMMP)

13 Klassen unserer Realschule und des Gymnasiums besuchten in dieser Woche mit ihren Lehrern und Lehrerinnen die Ausstellung „Mathe zum Anfassen“ in Iserlohn. Was die interaktiven Experimente mit Seifenhäuten, Würfeln und Bahnen mit Mathe zu tun haben, erklärt der folgende Bericht von Frau Semer.
In den beiden Wochen vor den Herbstferien gastierte die Wanderausstellung „Mathematik zum Anfassen“ des Mathematikums Gießen mit 19 Stationen und 30 interaktiven Experimenten am Märkischen Gymnasium Iserlohn (MGI). Als die Fachschaft Mathematik eine Einladung des MGI zum Besuch der Mitmach-Ausstellung bekam, war schnell klar, dass wir dies den Klassen 5 bis 7 – erweitert durch eine 9. Klasse – der Walburgisschulen ermöglichen wollten.
So wurde für die Woche vor den Herbstferien an zwei Tagen ein Shuttleservice zwischen den Walburgisschulen und dem MGI eingerichtet und es machten sich immer zwei Klassen gleichzeitig auf den Weg nach Iserlohn. Insgesamt erlebten so über 350 Schülerinnen und Schüler unserer Schulen aktiv „Mathematik zum Anfassen“. Die vorab von einem Schüler gestellte Frage, ob sich die Mathematik denn überhaupt anfassen lassen möchte, können wir nach Durchführung vieler verschiedener mathematikhaltiger Experimente mit einem nicht geringen Spaßfaktor nun eindeutig mit „ja“ beantworten!
Aber was haben Experimente mit Seifenhäuten, Würfeln, Bahnen usw. überhaupt mit Mathematik zu tun? Tatsächlich steckt hierin eine große Bandbreite mathematischer Themen: Hinter der „Riesenseifenhaut“, die Personen wie einen Tunnel umschließt und dabei zunächst die Form eines Schlauches aufweist, dann eine schmalere Taille entwickelt und so letztlich die Person berührt und platzt, stehen genau wie bei dem Experiment „wunderbare Seifenhäute“, bei dem verschiedene in Seifenlauge getauchte Kantenmodelle interessante Seifenhäute entstehen lassen, Minimalflächen. An einem Knobeltisch spielen im Kontext von Zufall und Wahrscheinlichkeit ganz unterschiedliche Würfel eine zentrale Rolle. Beim Experiment „Wo geht´s am schnellsten runter?“ machen zwei Kugeln auf unterschiedlich gebogenen Bahnen ein Wettrennen und es gewinnt die Kugel, von der es vorab in der Regel nicht vermutet wurde. Zugrunde liegend ist hier die Steigung der Kurven und damit die auf ihnen erreichbare Geschwindigkeit und Beschleunigung – zugegeben, in diesem Experiment steckt auch eine gehörige Portion Physik. Bei den anderen Experimenten der Ausstellung „Mathematik zum Anfassen“ werden auch noch weitere Themengebiete der Mathematik angesprochen, beispielsweise konnten die Schülerinnen und Schüler Körper selber bauen, Muster erkennen und legen, die kürzeste Strecke zwischen den Landeshauptstädten mithilfe einer Schnur ermitteln und so eine Fahrtroute optimieren sowie eine vorgegebene Kurve „erlaufen“ und so selbst zu einer Funktion werden.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7 haben viele der in der Ausstellung thematisierten Bereiche der Mathematik noch nicht im Unterricht behandelt, aber jetzt schon einen spielerischen Zugang zu dieser Mathematik gefunden. Im Mathematikunterricht werden ihnen daher künftig immer wieder einzelne Experimente der Mitmach-Ausstellung in den Sinn kommen, während die Neuntklässler teilweise direkt erkannt haben, welche Mathematik hinter den Experimenten steckt.
Die Schülerinnen und Schüler aus 13 verschiedenen Klassen erlebten in Iserlohn einen kurzweiligen Mathematikunterricht der etwas anderen Art, zu dem sich im Schulalltag nur selten die Gelegenheit bietet.