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ROM an der Lippe
„Als die Römer frech geworden, zogen sie nach Deutschlands Norden …“ –
Kaum einer der heutigen Schüler dürfte dies alte Liedgut (entstanden um 1850) kennen, in dem die Schlacht im Teutoburger Wald besungen wird.
Dass uns die Römer aber noch viel näher waren, als wir denken, konnten unsere 46 Lateinschüler und Lateinschülerinnen mit ihren Lateinlehrerinnen Sabine Schulte und Dr. Ute Volkmann beim Besuch des Stadtmuseums in Bergkamen erfahren. In Oberaden befand sich von 11 – 8/7 v. Chr. das mit 12.000 Soldaten belegte bisher größte Militärlager nördlich der Alpen – weniger als 40 Kilometer von unserer Heimatstadt Menden entfernt.
Dies war für die Schüler und Schülerinnen die erste Station auf der geplanten archäologischen Entdeckungstour. Viel Wissenswertes erfuhren sie im Laufe der fachkundigen Führung über das Leben in einem römischen Lager, über die Verpflegung und die Ausrüstung der Legionäre. Beeindruckt waren die Schüler vor allem von dem Gewicht des Marschgepäcks – im „Eigenversuch“ konnte die Last, die ein Soldat zu schultern hatte, erprobt werden.
Bei einer solchen Kraftanstrengung wunderte es dann auch niemanden, dass in der wenigen Freizeit im Lager gerne jede Form von Spielen eine willkommenen Abwechslung war, zumal das kulturelle Angebot im besetzten Germanien sich gestern (wie heute) nicht mit römischen Verhältnissen messen konnte. Das berühmte Mühlespiel stellten die Schüler und Schülerinnen in einem kleinen Workshop dann auch selbst her, um es für die nächsten Kurzpausen im Lateinunterricht mit nach Hause zu nehmen.
Zum Schluss stand zur allgemeinen Erleichterung nur ein kleiner Fußmarsch mit „leichtem Gepäck“ zur Holz-Erde-Mauer, der Nachbildung einer Schutzmauer aus dem alten Rom, auf dem Programm. Nicht ganz stilecht – aber immerhin mit Blick auf das Modell des Verteidigungswalls – konnte die Gruppe ihre Kräfte noch auf einem angrenzenden Abenteuerspielplatz messen, bevor nicht zum Rückzug, sondern zur Rückfahrt „geblasen“ wurde.
Eine lehrreiche Reise in die Vergangenheit, die Lust auf Mehr macht – darin waren sich alle einig.
(Text: Ute Volkmann)
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