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„Zusammen sind wir eine starke Gemeinschaft“
Viele Glückwünsche zur Eröffnung der Walburgisrealschule in Menden
„Da ist sie also: Die Walburgisrealschule. Und sie gibt es dank Euch“, sagte Generaloberin Schwester Aloisia Höing am Mittwochmittag in Richtung der 27 Jungen und Mädchen, die die erste Klasse der neuen Realschule in Menden bilden. Sie werden künftig unter dem Dach des Walburgisgymnasiums unterrichtet.
Für die Ordensgemeinschaft sei das ein Tag, der in die Geschichte eingehe, betonte Schwester Aloisia. Gemeinsam mit Schulleiterin Schwester Maria Thoma Dikow und ihrem Stellvertreter Dr. Eduard Maler begrüßte sie rund 400 Schüler, Eltern, Lehrer und geladene Gäste zu der feierlichen Schuleröffnung in der Aula.
Bislang sind die Schwestern im Bildungsbereich vor allem Träger von Gymnasien und beruflichen Schulen. Eine Realschule ist neu. Auch die Schulleiterin des benachbarten Placida Viel Berufskollegs, Gaby Petry, sprach von einem „historischen Moment“.
Optimale Durchlässigkeit
Alle drei Schulen liegen auf demselben Gelände. Sie sollen sich gegenseitig ergänzen, optimale Anschlussmöglichkeiten bieten und eine Durchlässigkeit der Systeme gewähren. „Und alle drei sollen durch die Achtung vor dem anderen, das soziale Miteinander und die Übernahme von Verantwortung geprägt sein“, erläuterte Realschulkoordinatorin Tanja Wiemann das Konzept. „Egal, wie sich die Kinder verändern: Sie können hier bleiben und sich auf verschiedenen Wegen weiterentwickeln.“ Bis zu einem Berufsabschluss oder zum Abitur, das sowohl am Walburgisgymnasium als auch am Placida Viel Berufskolleg erreichbar ist.
So ein Schulzentrum hätte sich Maria Brandt früher gewünscht. Die Vorsitzende des Fördervereins musste ihr soziales Umfeld verlassen, als sie von der Realschule an das Gymnasium ging: „Das bleibt den Realschülern oder den Gymnasiasten hier bei einem Wechsel in die jeweils andere Schulform künftig erspart. Die Durchlässigkeit der Schulen, von der die Politik gern redet, wird hier Realität.“
„Etwas Außergewöhnliches“
Auch die Eltern der Gymnasiasten waren sofort überzeugt, als sie vor einem Jahr von den Realschul-Plänen erfuhren. Als Vertreter der Schulpflegschaft betonte Martin Vicentini: „In Zeiten, in den wir oft von Schulschließungen und -zusammenlegungen hören, ist die Gründung einer neuen Schule etwas Außergewöhnliches.“ Er ist überzeugt, dass die neue Realschule die Bildungslandschaft in Menden bereichert.
Das sind auch die Gymnasiasten. Als Schülervertreterinnen erklärten Alina Kutsche und Franziska Mertens: „Zusammen sind wir eine starke Gemeinschaft. Wir sind gespannt darauf, ein Teil dieses Wandels zu sein.“
Marion und Martin Wette sind zwei der Eltern, die ihren Sohn Marvin ohne zu zögern an der Walburgisrealschule angemeldet haben. „Hier ist die Vermittlung sozialer Kompetenzen und christlicher Werte ein Schwerpunkt. Das überzeugt uns.“ Mutter Marion hatte früher selbst das Walburgisgymnasium besucht. Und Marcel, der Bruder von Marvin, geht hier ebenfalls zur Schule. Das findet der jüngere Bruder ganz toll: „Dann können wir in der Pause auch zusammen Fußball spielen.“
So zeigt sich der Vorteil der Durchlässigkeit und engen Nachbarschaft schon in der fünften Klasse. Zu diesem Konzept beglückwünschte der Vertreter des Erzbistums Paderborn und Leiter der Abteilung Katholische Schulen im Generalvikariat, Edmund Hermwille, die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel als Schulträger: „Obwohl sich die Realschule als erfolgreiche Schulform bewährt hat, ist sie in vielen Kommunen, die ihre weiterführenden Schulen zu neuen zusammenlegen oder schließen, zum Auslaufen verurteilt. Hier aber fügt sie sich gut in die Schullandschaft ein. Deshalb denke ich, dass sie eine mutige und richtige Entscheidung getroffen haben.“
„Die richtige Entscheidung“
Symbol dieses Neubeginns und der Hoffnungen, die damit verbunden sind, ist ein Apfelbaum, der drei verschiedene Sorten trägt. Den segneten Pfarrer Jürgen Senkbeil und Pastorin Birgit Fiedler in dem einführenden Gottesdienst. „Am alten Stamm des Walburgisgymnasiums gibt es ab heute den neuen Zweig Walburgisrealschule“, erklärte Birgit Fiedler, die am Walburgisgymnasium Religion unterrichtet. Die Lehrerinnen und Lehrer seien die Gärtner, die den Baum gelegentlich stutzen, um ihm neue Kraft zu geben, die Knospen aber erkennen und aufgehen lassen.
Nach dem Gottesdienst und dem Festakt in der Aula pflanzten Schüler und Lehrer den Baum gemeinsam auf dem Schulgelände ein. Es wird nun Aufgabe aller drei Schulen sein, ihn zu pflegen und zum Wachsen zu bringen.
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