Eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Dreimal diamantenes Ordensjubiläum am WBG

Sr. Lydia M. Radke, Sr. M. Gabrielis Weische und Sr. M. Virgina Schütze feiern am 19. Mai ihr diamentenes Ordensjubiläum am WBG. (Foto: WBG/Schrieck)
Sr. Lydia M. Radke, Sr. M. Gabrielis Weische und Sr. M. Virgina Schütze (v.l.) feiern am 19. Mai ihr diamentenes Ordensjubiläum am WBG.

Am kommenden Samstag, den 19. Mai, feiern Schwester Maria Virgina Schütze, Schwester Maria Gabrielis Weische und Schwester Lydia Maria Radke ihr 60-jähriges Ordensjubiläum. Alle drei traten 1952 in das Noviziat der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel ein, Sr. M. Virgina und Sr. M. Gabrielis in Geseke, Sr. Lydia M. in Heiligenstadt.

Die Feier des Jubiläums beginnt am Samstag um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Kapelle des WBG, anschließend ist ein Empfang in der Aula geplant. Alle, die sich den Schwestern verbunden fühlen, sind dazu herzlich eingeladen. 

Spannende und reiche Lebensgeschichten

Sr. Lydia Maria, 1929 in Berlin-Pankow geboren, lernte die Ordensgemeinschaft als Schülerin in Heiligenstadt kennen. Nach der Ordensausbildung arbeitete sie dort im Kindergarten, bis sie nach einem Einsatz im Krankenhauslabor in Berlin-Lichtenrade nach Westdeutschland übersiedelte. Nach einem Einsatz in Bad Ems kam sie erstmals 1957 nach Menden, wo sie drei Jahre im Kindergarten an der Walburgisschule eingesetzt war. Danach war sie zunächst in der Haushaltungsschule der Schwestern in Ahaus, dann zur Ausbildung als Kindergärtnerin in Xanten. 1964 begann ihr neuer Einsatz in Menden, wo sie zwei Jahre lang den Kindergarten leitete. Ihre künstlerische Ader durfte Sr. Lydia Maria bei einer Ausbildung zur Werklehrerin in Düsseldorf entfalten und arbeitete seither als Kunstlehrerin im WBG. Auch über ihre Pensionierung hinaus gab sie ehrenamtlich noch mehrere Jahre Unterricht und setzt sich bis heute ehrenamtlich in vielen Bereichen der Schule ein.

Sr. Maria Gabrielis, gebürtige Oesbernerin, besuchte schon als Mädchen die Walburgisschule. Nach dem Abitur 1951 und nach dem Noviziat in Geseke wurde sie zunächst Volksschullehrerin. Nach kurzzeitigem Einsatz in Ahaus studierte sie in Münster Englisch und Geschichte und absolvierte ihr Referendariat in Kassel. 1966 kam sie als Lehrerin ans WBG, wo sie mit großem Engagement die Schülerinnen und Schüler für ihre Fächer zu begeistern wusste. Auch sie setzte sich nach ihrer Pensionierung noch mehrere Jahre lang neben- und ehrenamtlich in der Schule ein.

Sr. Maria Virgina, die soeben ihren 80. Geburtstag feierte (die WP berichtete), kam nach einer Kindheit in Berlin infolge der Bedrohungen durch den Bombenkrieg ins Eichsfeld und machte ihr Abitur am Gymnasium der Schwestern in Heiligenstadt. Nach der Flucht in den Westen setzte sie sich zunächst in der Pflege TBC-kranker Kinder ein, bis sie in Geseke in die Ordensgemeinschaft eintrat. Fast zeitgleich mit Sr. M. Gabrielis absolvierte sie die Ausbildung zur Volksschullehrerin, das Studium der Germanistik und Geschichte in Münster und das Referendariat in Kassel. Seit 1966 als Lehrerin am WBG, wurde sie 1973 dessen Direktorin.

Ihre Jahre als Schulleiterin waren geprägt von anfangs massivem Lehrermangel, stark wachsenden Schülerzahlen und dadurch bedingten baulichen Erweiterungen der Schulgebäude. Sporthalle, Fachräume und ein Klassentrakt wurden unter ihrer Leitung errichtet. Der Aufbau von Schulpartnerschaften und die Ausweitung des Fächerangebots am WBG sind zwei Beispiele, die von ihrer Weltoffenheit zeugen, in der sie die Schule zukunftsfähig weiterentwickelte.

Nach ihrer Pensionierung 1997 übernahm Sr. M. Virgina neue ehrenamtliche Aufgaben. In der Schule unterrichtet sie bis heute ausländische Gastschüler und ausgesiedelte Jugendliche in der deutschen Sprache; insbesondere mit dem Rotary Club kam es zur intensiven Kooperation. Außerdem wandte sie sich der Hospizbewegung zu. Nach einer Weiterbildung in den USA wirkt Sr. M. Virgina seit 1998 im Mendener Hospizverein mit, viele Jahre hindurch auch im Vorstand. Unzähligen älteren Menschen und ihren Angehörigen ist sie in den vielen Jahren zu einer kundigen und einfühlsamen Begleiterin geworden.

Mit dem Blick auf diese spannenden und reichen Lebensgeschichten feiern die Schwestern am WBG am Samstag mit zahlreichen Verwandten und Freunden das 60-jährige Ordensjubiläum der drei Schwestern.

Abschied aus Menden und neue Aufgaben

Zugleich beginnen damit für sie alle Wochen des Aufbruchs, ebenso wie für Sr. Monika Mensing, die vier Jahrzehnte in der Nähschule am Walburgisstift wirkte. Denn zum Sommer hin hat die Ordensgemeinschaft die vier Schwestern an andere Orte versetzt und ihnen neue Aufgaben übertragen. Sr. M. Virgina und Sr. M. Gabrielis werden in die ordenseigene Seniorenhilfeeinrichtung Haus Maria in Geseke ziehen, wo Sr. M. Virgina sich insbesondere der Betreuung alter und sterbender Menschen widmen wird. Sr. Lydia Maria und Sr. Monika dagegen ziehen ins Bergkloster Bestwig. Dort werden sie neben kleineren Aufgaben im Kloster auch die Gruppe derjenigen Schwestern erweitern, die täglich Anbetung halten und damit das „geistliche Rückgrat“ der Ordensgemeinschaft stärken.

Sr. M. Thoma Dikow