Verabschiedung zweier verdienter Kolleginnen
Am vergangenen Donnerstag endete der Unterricht nach der vierten Stunde. Danach versammelte sich die Schulgemeinschaft (bestehend aus dem aktiven Kollegium, ehemaligen Weggefährten, Schülerinnen und Schülern, weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Angehörigen und Freunden) in der Aula, um zwei verdiente Kolleginnen in den Ruhestand zu verabschieden. Sogar Schwester Raphaela Maria, die am gleichen Tag ihren 88. Geburtstag feierte, und Schwester Heriburg hatten den Weg aus Bestwig auf sich genommen, um Frau Schmidt und Frau Schulte Lebewohl zu sagen und ihnen für ihren weiteren Lebensweg alles Gute zu wünschen.
Der nachfolgende chronologische Bericht von der Verabschiedungsfeier kann abschließend in einer Fotogalerie nachvollzogen werden (siehe unten).
Die Feier begann mit einem Stück unserer bewährten Jazzcombo, bestehend aus Herrn Dr. Bornhoff am Klavier, Herrn Großerhode und Herrn Hagedorn am Saxophon, Herrn Becker am Bass sowie Jonas Fricke aus der Klasse 10c am Schlagzeug. In den Pausen zwischen den einzelnen Programmpunkten sorgte die Jazzformation für weitere musikalische Unterhaltung.
Herr Dr. Bornhoff eröffnete die Feier, indem er zunächst alle Anwesenden in der voll besetzten Aula begrüßte und danach die Festrede zur Verabschiedung von Frau Schmidt anschloss. Neben ihrer Tätigkeit als Deutsch- und Lateinlehrerin betonte er ihre vielfältigen Aktivitäten zur positiven Gestaltung des Schullebens, was ihr immer ein großes Anliegen war, obwohl ihr Lebensmittelpunkt immer in Dortmund und nicht im „Schatten der Schule“ lag. Besonders hervorgehoben wurde ihre Aufgabe der Organisation der Schulbücher, ihre langjährige Tätigkeit als SV-Lehrerin und ihre aktive Rolle beim Aufbau und der Pflege unseres Schüleraustausches mit Prag.
Herr Dr. Bornhoff betonte, dass Frau Schmidt mit ihrer offenen und direkten Art immer ein verbindendes Element innerhalb des Kollegiums, aber auch im Umgang mit Schülern und Eltern gewesen sei.
Im Anschluss bedankte sich die Klasse 7c mit einem selbstgeschriebenen Rap. Schülerinnen und Schüler des aktuellen Abiturjahrgangs bedankten sich bei Frau Schmidt für ihre gemeinsamen Aktionen (z.B. das regelmäßige Pizzaessen) im Rahmen des zu einer Tradition gewordenen gemeinsamen Bücherstempelns, die ihnen immer große Freude bereitet hatten.
Der zweite Teil der Verabschiedungsfeier galt Frau Schulte, die den Walburgisschulen schon sehr lange verbunden ist, denn sie hat sie immerhin von 1972 bis 1981 als Schülerin besucht. Einer ihrer Leistungskurse war überraschenderweise Chemie! Weiterhin sehr beeindruckend war, dass ihre ehemalige Klassenlehrerin, Frau Barbara Schmidt, und ihr ehemaliger Lateinlehrer, Herr Theo Rosier, ebenfalls an ihrer Verabschiedungsfeier teilnahmen. Herr Dr. Bornhoff zeichnete den komplizierten beruflichen Werdegang von Frau Schulte nach, der in einer Zeit der Lehrerschwemme zunächst über das Placida-Viel-Berufskolleg führte, bis sie dann für zunehmend mehr Lateinstunden an das Walburgisgymnasium abgeordnet wurde, um schließlich in den 90er Jahren endgültig zum Stammpersonal des WBG zu gehören.
Herr Dr. Bornhoff führte aus, dass eine der hervorstechendsten Eigenschaften von Frau Schulte neben ihrer ruhigen, zurückhaltenden Art, ihre Loyalität gegenüber der Schule war. Er unterstrich diese Aussage dadurch, dass er dem Auditorium mitteilte, dass es nur wenige Kolleginnen und Kollegen gäbe, die er im Lehrerzimmer so bedenkenlos hinter sich sitzen haben könne, denn er sei sich immer absolut sicher gewesen, dass Frau Schulte ihm niemals in den Rücken fallen würde.
Da Frau Schulte neben dem Fach Geschichte gleichfalls wie Frau Schmidt das Fach Latein unterrichtet hatte, kam Herr Dr. Bornhoff nicht umhin, seine Rede mit zahlreichen passenden lateinischen Redensarten zu schmücken, die zum Bedauern der Anwesenden nicht immer umgehend auf Deutsch übersetzt wurden, so dass Frau Schulte und Frau Schmidt meistens die Ersten waren, die sich über die damit verknüpften Aussagen amüsieren konnten.
Auch im Falle von Frau Schulte kam es selbstverständlich zu Danksagungen von Schülerinnen und Schülern. Die Klasse 7b packte ihr vor ihren Augen einen Korb mit kleinen Geschenken zum Ruhestand, versehen mit passenden Kommentaren. Abschließend gab es von jedem Mitglied der Klasse eine Blume, so dass am Ende ein sehr ansehnlicher Blumenstrauß zusammenkam. Zwei Schülerinnen aus ihrem Lateinkurs der EF bedankten sich im Namen ihres Kurses ebenfalls mit einem Blumenstrauß.
In ihrer Abschiedsrede ging Frau Schulte noch einmal auf ihren beruflichen Werdegang ein und beschrieb, wie sie sich ihr Leben nach der aktiven beruflichen Laufbahn an der Seite ihres Mannes vorstellte.
Die Verabschiedungsfeier wurde beendet durch einen kurzen Redebeitrag der Schülersprecher, die Frau Schmidt und Frau Schulte im Namen der Schülerschaft verabschiedeten und sich für ihren langjährigen Dienst am WBG mit jeweils einem Blumenstrauß bedankten.
Zum Abschluss schloss sich die Schulpflegschaftsvorsitzende Frau Kouros-Ntontis den Dankesworten ihrer Vorredner an und verabschiedete die beiden zukünftigen Ruheständlerinnen in ihrer unnachahmlich herzlichen Art.
Die Jazzcombo beschloss das Programm mit zwei letzten musikalischen Beiträgen. Währenddessen und auch noch eine ganze Weile danach ergab sich die Gelegenheit für viele kleine weitere persönliche Abschiede.
Die Feier fand am gleichen Abend ihren inoffiziellen und krönenden Abschluss bei der Schuljahresabschlussfeier des Kollegiums im „Kindergarten“. Hier ergab sich die Gelegenheit für die Fachschaften Deutsch, Latein und Geschichte, sich von ihren langjährigen Kolleginnen zu verabschieden, und das auf traditionell sehr humorvolle Weise. Es wird gemunkelt, dass die letzten Gäste erst um 4 Uhr morgens das Licht ausgemacht haben!
Die Schulgemeinschaft der Walburgisschulen wünscht Frau Schmidt und Frau Schulte alles Gute für ihren Ruhestand!
