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Gänsehaut-Feeling auf dem Petersplatz
Walburgisschüler erleben in Rom viel Kultur und emotionale Momente
„Die Prozession mit 1000 Lichtern auf dem Petersplatz sorgte bei mir für Gänsehaut“, sagt Louis Dirks aus der Jahrgangsstufe Q1 des Mendener Walburgisgymnasiums. Zurzeit ist die gesamte Schule mit über 1000 Kindern und Jugendlichen, dem Lehrerkollegium, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Rom, dem Zentrum der Christenheit. Und so ein Lichtermeer wie am späten Dienstagabend vor den Pforten des Petersdoms sieht man auch im Vatikan nicht oft.
Die Lichterprozession war eine Idee der Vorbereitungsgruppe, bestehend aus Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern. „Vor einem Jahr haben wir schon eine Vortour hierher gemacht, um die große Fahrt zu planen“, erklärt Lucas Breuer, Mitglied dieses sogenannten Expertenteams. Auch kurzfristig seien noch Ideen entstanden. Und er ist froh, dass viele davon in der Ausgestaltung des Programms Berücksichtigung fanden.
Dazu gehörten die Stadtführungen am ersten Tag durch Rom, die von den „Experten“ vorbereitet worden waren. „Da haben wir zum Beispiel die Kirche St. Ignatio aufgenommen, die vielleicht nicht zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Doch gibt es da eine spannende 3D-Installation“, führt der 16-Jährige aus. Diese Führungen kamen bei allen gut an. „Ich fand schön, dass man da schon so viel von der Stadt gesehen hat“, sagt Charlotte Uhl aus der sechsten Klasse.
Und auch den Ort für den großen Gottesdienst mit der gesamten Schulgemeinschaft am Montagmorgen hatte das Vorbereitungsteam ausgesucht: Der fand in der Basilika St. Paul vor den Mauern statt.
„Werden wir langsam ruhig und lassen diese Kirche, die zu den größten der Welt gehört, einmal auf uns wirken“, bat Generaloberin Schwester Maria Thoma, die ebenfalls mit vier Mitschwestern nach Rom gereist ist, um kurz vor zehn. Und tatsächlich wurde es andächtig still. Die goldene Kassettendecke, die zahlreichen Mosaike und die 266 Papstportrais an den Wänden der riesigen Kirche entfachten ihre Wirkung. Sie soll an jener Stelle stehen, an der Paulus im Jahr 67 enthauptet wurde.
Gemeinsam eröffneten die evangelische Schulseelsorgerin, Pastorin Birgit Fiedler, und ihr katholischer Kollege, Diakon André Quante-Blankenagel, in der päpstlichen Basilika den ökumenischen Gottesdienst. Und die Ordensschwestern hielten eine Dialogpredigt, um deutlich zu machen, was Heilige in unserer Zeit bedeuten. Selbst Petrus, der erste Papst, sei gläubig, aber nicht perfekt gewesen. „Er hat Jesus oft missverstanden, sogar geleugnet. Aber das Entscheidende war: Er hat ihn geliebt“, so die Generaloberin.
Unerschütterliches Gottvertrauen hätten auch die Ordensgründerin Maria Magdalena Postel und die heiligen Walburga, die Namenspatronin der Walburgisschulen, bewiesen: „Gottvertrauen und Barmherzigkeit sind vielleicht aktueller und stärker gefordert denn je“, mahnte Schwester Maria Thoma. Und Schwester Theresia Lehmeier ergänzte: „Dabei heißt Gottvertrauen nicht, dass wir uns zurücklehnen, sondern im Gegenteil: dass wir überzeugt und tapfer die Ärmel hochkrempeln und anpacken, um zu tun, was in meiner Macht steht.“ Und was das anginge, könne sich jeder ein bisschen an den Heiligen orientieren.
Nach dem Gruppenfoto mit 1000 lachenden Gesichtern vor der Kirche ging es in die Stadt. Dort teilten sich die Jahrgänge und Klassen je nach Programm auf die Besichtigung des Kolosseums, der Katakomben und der Vatikanischen Museen auf. Und nach dem Abendessen in der Unterkunft im Feriendorf Fabolous Village etwas außerhalb der Stadt ging es zur Lichterprozession zurück auf den Petersplatz. Dort stimmte die Chorleiterin und Sopranistin Sieglinde Dirs mit den Schülerinnen und Schülern ein Lied nach dem anderen an. Das hatte auch Hans Höffmann, dessen Unternehmen Höffmann Schulreisen die Reise der Walburgisschüler nach Rom, die Unterkunft und die Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten organisiert hat, so noch nicht erlebt. „Weltklasse“, lobte er.
Besonders genießen die Kinder, Jugendlichen und Lehrer, dass sie vor den Sehenswürdigkeiten nie lange anstehen müssen. „Es ist toll, dass wir so viel sehen. Rom ist eine echt coole Stadt“, meint Timon Vaorin aus der Q1. Und Louis Dirks findet toll, dass es auch stufenübergreifend viele neue Kontakte gibt. „Wir unterhalten uns auch mit den Schülerinnen und Schülern aus der EF und der Q2.“ Das sind die Stufen darunter und darüber.
„Dies ist vermutlich die einzige, aber sicher die letzte Fahrt, die wir alle zusammen machen“, sagt die 15-jährige Jeanne Vesper. Und auch Schulleiter Dr. Eduard Maler fällt schon bei den Mahlzeiten auf, dass Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassen und Jahrgangsstufen bunt beieinander sitzen: „Ich freue ich, dass das alles so harmonisch läuft.“
Gefeiert hat sich die Schulgemeinschaft auch am Mittwochabend beim Karaoke-Singen. Nicht nur einzelne Schüler nahmen ihren ganzen Mut zusammen, um auf die Bühne zu treten. Sondern auch die gesamte Q2 oder die Fahrgemeinschaft aus Bus 5 – einschließlich Busfahrer Achim. „Schon wieder so ein Gänsehaut-Moment“, sagt Louis Dirks. Den nächsten wird es wahrscheinlich am Mittwoch bei der Papst-Audienz auf dem Petersplatz geben.
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