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„Römer“ on tour

Und nach Haltern am See führte die Lateiner der Jahrgangsstufe 7 zusammen mit ihren Lehrern Frank Lause und Dr. Ute Volkmann dann auch ihre zweite Exkursion. Dort wurden sie fachkundig eingeführt in das Leben der Soldaten fern ihrer sonnigen Heimat in unwirtlichen nordischen Gefilden.
Angesichts des baldigen „Gegenbesuchs“ von rund 1000 wackeren WBG/WBR-Germanen in Rom, der Wiege des Imperiums, waren natürlich einige Fragen besonders interessant: Was hatte ein römischer Legionär vor 2000 Jahren alles im Gepäck?, Wie viele Kilos hatte jeder Legionär zu schultern?, Was speisten die Soldaten?, Wie waren sie untergebracht?
Angesichts der Tatsache, dass so ein Gepäckbündel (sarcina) mit Feldflasche (ampulla), Topf (situla), Mantelsack (mantica), Proviantnetz (reticulum) und Lederbeutel (pera) für persönliche Dinge wie Läusekamm, Rasiermesser, Schuhnägel, Geld, Löffel, Schreibzeug, Würfel für die Freizeitgestaltung, alles befestigt an einer Tragestange (furca), gut und gerne 15 Kilogramm auf die Waage bringen konnte und sich die Gesamtlast für den Soldaten durch Bewaffnung und Schild auf 45 – 50 Kilogramm belief, und der Tatsache, dass diese Last täglich bis zu 30 Kilometer getragen werden musste, kam wohl dem ein oder anderen der Gedanke, dass das Gepäck für die Romreise – den Göttern sei Dank- nur bis zum komfortablen Reisebus gerollt werden muss. Auch die Aussicht als waschechter Römer mit dem gesamten Jahrgang in einem Mannschaftsunterkunft leben zu müssen und das für 20 Jahre mit den Lehrern als Offiziere, fand nicht viele Anhänger, ebenso wenig wie das Probeliegen im engen Zelt mit bis zu acht „Leidensgenossen“ in einer Art Reißverschlusssystem auf hartem, oft nassem Untergrund. Da erscheinen die Bungalows auf der anstehenden Romfahrt fast schon sterneverdächtig. Und auch die Verpflegung dürfte unserem verwöhnten Gaumen deutlich mehr zusagen als Essigwasser (posca) und Getreidebrei (puls) – obwohl: das Fladenbrot aus selbst gemahlenem Getreide nach Originalrezept hat dann doch allen in der nächsten Lateinstunde erstaunlich gut gemundet (ein Dankeschön an die „Bäcker“!).
Ute Volkmann
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