Walburgisgymnasium & Walburgisrealschule

Eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

„Festung Europa“ schwer zugänglich

(Foto: C. Scholz/SMMP)
(Foto: C. Scholz/SMMP)
Gestern und heute führte der Videokurs von Herrn Block dem interessierten Publikum die Ergebnisse seiner monatelangen Probenarbeit vor:
Nachdem am vergangenen Wochenende die Liebhaber der klassischen Gruselliteratur bei der kurzweiligen Dracula-Aufführung des parallelen Literaturkurses von Frau Thielmann auf ihre Kosten gekommen waren (wir berichteten), erwartete die Theaterfreunde nunmehr ein Kontrastprogramm in Form eines höchst anspruchsvollen Werkes, das sich nicht nur als harte Nuss für den Zuschauer erwies, sondern auch an die Schauspieler sehr hohe Anforderungen stellte, da es keine Handlung im klassischen Sinne gab, an der man sich mit seinen Textkenntnissen hätte entlang hangeln können.
So konnte man als Zuschauer nur bewundern, in welcher Weise die Schülerinnen und Schüler mit diesen schwierig zu memorierenden Textmengen umgingen. Wie schwierig die gebotene Kost zu verdauen war, drückte sich auch im Textheft aus, in dem auf zwei Seiten die auftauchenden Begriffe und Persönlichkeiten aus der europäischen Geschichte der letzten Jahrhunderte erläutert wurden.
Die Altersbeschränkung auf ein Minimum von 14 Jahren festzusetzen erschien auf diesem Hintergrund als sehr sinnvolle Entscheidung: Das Stück regte zwar auch an der einen oder anderen Stelle mit deftigen Ausdrücken zum Schmunzeln an, aber weniger die „Sex-and-Crime-Elemente“ als der intellektuelle Gehalt des Stückes hätte für jüngere Zuschauer definitiv eine Überforderung dargestellt.
Die überleitenden Videosequenzen, die sinnvoll in das Geschehen auf der Bühne integriert wurden, dienten in gleicher Weise als auflockernde Elemente und als geistige Erholungspause für die Zuschauer wie die chemischen Experimente, die auf offener Bühne dargeboten wurden, oder der Einsatz eines Motorrollers, der im Epilog durch das Publikum fuhr.
Nach einer Aufführungsdauer von fast drei Stunden entließ man die Zuschauer daher mehr nachdenklich als euphorisch, aber dennoch sehr beeindruckt von der dargebotenen Schauspielkunst, die einer Teilnahme an den derzeit stattfindenden Schultheatertagen in Hagen würdig gewesen wäre und dort sicherlich Chancen auf einen Preis gehabt hätte.