Eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Trauer um Schwester Christa Maria Henninghaus

Im Frühjahr 2016 feierte Sr. Christa Maria (r.) im Bergkloster Bestwig noch im Beisein ihrer Nachfolgerinn Sr. Aloisia Höing (m.) und der heutigen Generaloberin Sr. Maria Thoma Dikow (l.) ihren 90. Geburtstag. Foto: SMMP/Bock
Im Frühjahr 2016 feierte Sr. Christa Maria (r.) im Bergkloster Bestwig noch im Beisein ihrer Nachfolgerin Sr. Aloisia Höing (m.) und der heutigen Generaloberin Sr. Maria Thoma Dikow (l.) ihren 90. Geburtstag.

Gebürtige Mendenerin war Generaloberin der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel und das Walburgisgymnasium trauern um ihre frühere Generaloberin Schwester Christa Maria Henninghaus. Geboren in Menden, leitete sie die Ordensgemeinschaft von 1990 bis 1996. Am Donnerstagmorgen verstarb sie im Bergkloster Bestwig nach kurzer, schwerer Krankheit.

Kennengelernt hatte Schwester Christa Maria die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel im Walburgisgymnasium, das Ende der 1930er Jahre noch Lyceum war. Ebenso wie das Placida-Viel-Berufskolleg und die Walburgisrealschule befindet sich diese Schule in Trägerschaft der Ordensgemeinschaft. Nach einer kaufmännischen Ausbildung trat Schwester Christa Maria 1946 in Menden als Postulantin in die Gemeinschaft ein und wurde 1947 in Geseke eingekleidet.

Sr. Christa Maria Henninghaus verstarb am Donnerstag im Bergkloster Bestwig im Alter von 90 Jahren. Foto: SMMP/Beer
Sr. Christa Maria Henninghaus verstarb am Donnerstag im Bergkloster Bestwig im Alter von 90 Jahren.

Seit 1968 in Bestwig

Nach 18-jähriger Tätigkeit in der Verwaltung zweier ordenseigener Krankenhäuser in Bad Ems und Berlin-Lichtenrade nahm sie 1966 in Geseke das Amt der Generalsekretärin an. Hierhin war das Generalat in der Nachkriegszeit von Heiligenstadt in Thüringen aus umgezogen. 1968 zog das Generalat dann weiter in das neugebaute Bergkloster Bestwig im Sauerland. An der Seite von Generaloberin Sr. Maria Angela Himmelhaus wurde Schwester Christa Maria 1984 Generalassistentin. Von 1990 bis 1996 war sie selbst Generaloberin.

In dieser Zeit wurden wesentliche Weichenstellungen für die Zukunft vollzogen. „Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinschaften haben wir uns bewusst entschieden, unsere Einrichtungen und Dienste trotz der zurückgehenden Zahl von Ordensschwestern zu halten und mit weltlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterzuführen“, erklärte Schwester Christa Maria bei ihrem 60-jährigen Ordensjubiläum 2007.

Leitlinien und Ziele entwickelt

Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollte auch das Charisma der Ordensgründerin geteilt werden. Daher wurden unter der Leitung von Schwester Christa Maria Leitlinien und Ziele für das Leben und das Arbeiten in den Einrichtungen entwickelt. 1994 in Kraft gesetzt, sind sie, inzwischen mehrfach an neue Entwicklungen angepasst, bis heute gültig.

Heute arbeiten in den ordenseigenen Einrichtungen und Diensten rund 2500 Menschen. Dazu gehören vor allem Schulen, Einrichtungen der Seniorenhilfe, Kliniken und ergotherapeutische Praxen.

Ein großes Anliegen war Schwester Christa Maria aber auch die Entwicklung der weltweiten Arbeit ihrer Ordensgemeinschaft. Bei eigenen Reisen baute sie intensive Kontakte zu den Mitschwestern in Bolivien und Brasilien auf, die sie bis zuletzt pflegte. Von 1996 bis 2009 blieb Schwester Christa Maria Missionsprokuratorin der Ordensgemeinschaft. In dieser Zeit kamen Neugründungen in Mosambik und Rumänien dazu, deren Entwicklung sie ebenfalls begleitet hat.

Außerdem war sie lange Zeit Gesellschafter-Vertreterin der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel im kontinente-Verlag. Das Missionsmagazin, das heute von 23 Ordensgemeinschaften, missio Aachen und missio Niederlande mit einer Auflage von 200.000 Exemplaren herausgegeben wird, war ihr ein großes Anliegen.

„Weitsicht und Offenheit“

Die amtierende Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow, selbst bis 2015 Leiterin des Walburgisgymnasiums, erklärt: „Wir verlieren mit Schwester Christa Maria eine Schwester, die jederzeit ein offenes Ohr für ihre Mitschwestern hatte. Sie leitete die Gemeinschaft mit großer Weitsicht und Offenheit für die Herausforderungen unserer Zeit. Dabei war sie in einem großen Gottvertrauen verwurzelt.“