Walburgisgymnasium & Walburgisrealschule

Eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

„Augen Auf“ besucht Berlin

Drei Tage voller Emotionen, Kultur und Geschichte

Die WBG-Gruppe am Brandenburger Tor (Foto:Schmitz/SMMP)
Die WBG-Gruppe am Brandenburger Tor (Foto: Schmitz/SMMP)

Vom 16.03. bis zum 18.03.2024 reisten neben den Organisatoren der Reise, Unterstützern des Netzwerks „Augen Auf“ und beaufsichtigenden Lehrpersonen und Schulsozialarbeitern 20 Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Mendener Schulen (Placida-Viel-Berufskolleg, Gymnasium an der Hönne, Realschule Menden, Gesamtschule Menden und die Walburgisschulen) mit dem Netzwerk „Augen Auf! Für Menden“ nach Berlin. Auf dem Programm standen ein Besuch im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt, ein Treffen mit der Holocaustüberlebenden Margot Friedländer und eine Stadtführung durch Berlin. Zusätzlich konnten die Schülerinnen und Schüler zwischen den Programmpunkten Berlin allein erkunden.

Die Reise begann mit dem Treffen aller Mitreisenden am Samstag, den 16.03. um 09:30 Uhr am Bahnhof Fröndenberg. Von dort aus fuhren alle mit dem Zug über den Dortmunder Hauptbahnhof nach Berlin. Den Nachmittag und den Abend konnten die Schülerinnen und Schüler erst einmal nutzen, um die Stadt allein zu entdecken.

Besuch im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt
Am Sonntag begaben sich die Reisenden nach einem gemeinsamen Frühstück auf den Weg in das bereits oben genannte Otto Weidt Museum. Der Weg zu dem Museum führte die Reisegruppe durch die teils bunt gestalteten Hinterhöfe der Mitte Berlins. Hier wurde viel gestaunt und es wurden viele Fotos gemacht. Die Mitreisenden wurden dann in zwei Gruppen durch das Museum geführt. Die Ausstellung stellte das Leben und Wirken des Bürstenmachers Otto Weidt dar. Er beschäftigte größtenteils blinde Zwangsarbeiter während der Zeit der Naziherrschaft und grenzte sich durch sein Verhalten ihnen gegenüber von anderen Firmen, die Zwangsarbeiter beschäftigten, ab, da Otto Weidt seine Angestellten nicht ausbeutete. Zudem half er den Zwangsarbeitern unterzutauchen und sie in dieser Zeit zu versorgen.

Treffen mit Margot Friedländer: „Seid Menschen! Respektiert Menschen!“
Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zu Margot Friedländer, einer Überlebenden des Holocausts, die sich als Zeitzeugin engagiert. Alle Anwesenden lauschten der abgespielten Lesung, die Ausschnitte ihrer Zeit in Berlin beinhaltete. Sie verlor ihre Mutter und ihren Bruder, die nach Auschwitz deportiert wurden, und tauchte im Untergrund ab. Sie selbst überlebte das Konzentrationslager Theresienstadt und ging mit ihrem Mann in die USA. Mit 88 Jahren, nach dem Tod ihres Mannes, kehrte sie zurück nach Berlin. Die Abschiedsworte ihrer Mutter sind gleichzeitig der Titel ihrer Autobiografie „Versuche, dein Leben zu machen“, die signiert und mit einigen persönlichen Worten an die Schülerinnen und Schüler übergeben wurde. Im Anschluss an die Lesung sprach die 102-Jährige zu uns und gab uns eindringliche Worte mit auf den Weg: 

 „Was gewesen ist, können wir nicht ändern. Ich bin zurückgekommen, um mit euch zu sprechen, euch die Hand zu reichen, damit ihr die Zeitzeugen seid, die wir nicht mehr lange sein können.“

„Wir sind alle gleich. Es gibt kein jüdisches, kein muslimisches Blut, kein christliches Blut – es gibt nur menschliches Blut.“

Zum Abschluss: Stadtrundgang durch Berlin
Nach einem sehr ereignisreichen Sonntag stand nun der letzte Tag und somit die Rückreise nach Menden an. Nach dem Frühstück versammelten sich alle Mitreisenden um 9:30 Uhr vor dem Hotel für eine gemeinsame Stadttour. Vom Zoologischen Garten ging es mit der S-Bahn Richtung Berlin-Hauptbahnhof und dann zu Fuß durch das Regierungsviertel, wo unter anderem das Kanzleramt und der Bundestag bestaunt werden konnten. Anschließend ging es weiter durch den Tiergarten Richtung Brandenburger Tor. Danach fuhr die Gruppe Richtung Potsdamer Platz, um dort einige Reststücke der damaligen Berliner Mauer zu betrachten. Zu guter Letzt hatten die Reisenden noch ein wenig Freizeit, die dazu genutzt werden konnte, noch Einkäufe zu erledigen oder einfach nur die Umgebung zu erkunden. Gegen 14:45 Uhr fuhr die Gruppe mit dem ICE zum Dortmunder Hauptbahnhof, dann weiter mit dem Zug nach Fröndenberg, wo die Reise um 19:05 Uhr endete.
Sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch ihre Begleitungen empfanden den gesamten Berlinausflug als sehr schön und würden diesen Ausflug jederzeit wiederholen. Ein besonderer Dank gilt den Organisatoren für die Planung und Durchführung der Reise sowie der Schule, die solche Fahrten unterstützt. 

(Der Bericht wurde von Schülerinnen und Schüler der Fahrt nach Berlin verfasst.)