Eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

500 Jahre Reformation – Ein Christusfest feiern

Vor 500 Jahren veröffentlichte Martin Luther seine berühmten Disputationsthesen und setzte einen Prozess in Gang, dessen Auswirkungen auf unsere heutige Gesellschaft unübersehbar sind und dessen Ende nicht absehbar ist. Aus der Westkirche wurden zwei Kirchen, die sich zunächst in scheinbar unüberwindbarer Feindschaft gegenüberstanden, ehe sich im 20. Jahrhundert ein geschwisterlicher Diskurs entwickelte, der zu dem ökumenischen Miteinander geführt hat, das wir als Christen heute leben. Davon abgesehen trug die sich aus der Thesenveröffentlichung entwickelnde Reformation dazu bei, dass sich das konfessionell homogene abendländische Europa des Spätmittelalters in die Frühe Neuzeit zu segmentieren begann und die Katholische Kirche durch die Gegenreformation einen Großteil ihres heutigen Seins gewann.

Angesichts dieser Bedeutung, welche dem Ausgangspunkt der Reformation wie dem Gesamt-prozess ohne Zweifel für uns abendländische Christen zukommt, fühlen wir uns als katholische Schule mit bewusstem ökumenischem Schwerpunkt aufgerufen, die Ereignisse von 1517 ebenfalls fokussiert in den Blick zu nehmen. Dabei kann es uns aber nicht darum gehen, eine Kirchenspaltung als Jubiläum zu betrachten oder gar zu feiern; vielmehr wollen wir des Trennenden gedenken und das Einende feiern. Deshalb steht unser Reformationsgedenken unter der programmatischen Überschrift „500 Jahre Reformation – Ein Christusfest feiern“: Im ökumenischen Miteinander wollen wir das in den Blick nehmen, was vor 500 Jahren geschehen ist, und gemeinsam den feiern, der uns als Christen im Glauben vereint: Jesus Christus.

Geschehen wird dies an drei Tagen zwischen dem 20.09. und dem 25.09.2017. Am 20.09.2017 werden wir ab 17:00 Uhr mit der Schulgemeinschaft einen Liturgischen Abend ausrichten, zu dem alle Schüler und ihre Eltern herzlich eingeladen sind. Der folgende Donnerstag (21.09.2017) wird als Pilgertag gestaltet werden. In Gruppen von jeweils zehn Personen werden sich die Schüler, ausgestattet mit einem Pilgerbuch, auf den Weg durch die Stadt machen und an verschiedenen Stationen unterschiedlichste Aspekte des Reformationsgeschehens im Kontext seiner Zeit kennen lernen. Das „Auf-dem-Weg-Sein“ ist dabei angelehnt an unser Verständnis dessen, was aus einem Gedenken der Geschehnisse von 1517 zu ziehen ist: Als Christen können zwei Kirchen, die sich getrennt haben, nur auf dem Weg zu einem ein-deutigen Ziel sein: Jesus Christus. Und da es nur ein Ziel gibt, können die Wege zwangsläufig auch nur zusammenführen. Dass wir als Christen auf genau diesem Weg unterwegs sind, wollen wir mit dem Abschluss des Pilgertages verdeutlichen, denn alle Wege der einzelnen Gruppen durch die Stadt führen wieder zum Schulhof, wo wir in einem gemeinsamen ökume-nischen Gottesdienst unseren Glauben feiern werden.

Ein kulturelles Glanzlicht bieten wir dann am 25.09.2017 an, denn Sabine Thielmann und Kai Bettermann werden um 18:00 Uhr in der Aula des Walburgisgymnasiums einen musikalisch-literarischen Abend mit dem Titel „Martin – ein Lutherleben“ gestalten. Auch hierzu laden wir herzlich ein.
Von Jesus selbst stammt der Ausspruch: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh 14,6) Das Ziel ist klar, wir machen uns auf den Weg.