Eine Schule der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Betroffenheit am WBG über den Tod von Schwester Maria Andrea

Schwester Maria Andrea Stratmann SMMP † (Foto: SMMP/Beer)
Schwester Maria Andrea Stratmann SMMP † * 06.09.1943 in Weseke E 16.07.1964 in Geseke † 19.02.2012 in Bestwig

Am Sonntagabend verstarb im Bergkloster Bestwig Schwester Maria Andrea Stratmann, die fast 25 Jahre am WBG als Lehrerin tätig war und vielen Menschen in Menden durch ihre spirituellen Impulse bekannt ist. Ihr Tod löst in der Schule, aber auch in den Kirchengemeinden große Betroffenheit aus.

Schwester Maria Andrea wurde 1943 in Weseke im westlichen Münsterland geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung trat sie in die Ordensgemeinschaft der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel ein. Als junge Schwester holte sie das Abitur nach und studierte dann in Münster katholische Theologie und Germanistik. Auch die schulpraktische Ausbildung als Referendarin absolvierte sie in Münster und erlangte in einem Vertiefungsstudium den akademischen Grad einer Lizentiatin der Theologie. Von 1976 an war sie als Lehrerin am Engelsburg-Gymnasium in Kassel tätig, bis sie 1986 ans Walburgisgymnasium wechselte.

Sie war eine außergewöhnlich engagierte Lehrerin, der die Arbeit mit jungen Menschen am Herzen lag. Sie vermittelte nicht nur eine umfassende fachliche Bildung, sondern verband den Unterricht immer mit klarer Wertorientierung und mit der Einladung zu eigenem Engagement aus dem christlichen Glauben. Daher war ihr auch die Schulseelsorge ein unverzichtbarer Auftrag; regelmäßig bereitete sie mit ihren Klassen Schulgottesdienste vor und begleitete viele Jahre hindurch heranwachsende Schülerinnen und Schüler in einem Meditationskreis. Entsprechend war sie im Lehrerkollegium als kompetente Lehrerin sehr geachtet.

Worte für Heute

Das 200jährige Bestehen der Gemeinschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (1807 – 2007) war für Schwester Maria Andrea Stratmann Anlass, Worte und Gedanken, die uns von der heiligen Maria Magdalena Postel erhalten sind, neu zu bedenken. Sie sind vielfach eine Aktualisierung biblischer Aussagen für ihre Zeit. Uns kann das ermutigen, Gottes Wort für unsere Zeit neu zu entdecken und umzusetzen. Maria Magdalenas Überlegungen können uns dabei Hilfe sein.

Worte für Heute »

In Menden ist Sr. Maria Andrea über die schulische Arbeit hinaus vielen Menschen als Begleiterin und Referentin bekannt. Nach ihrer Ausbildung zur Exerzitienbegleiterin wurde sie für so manchen zur persönlichen Ratgeberin. Im Jahr 1999 begann sie mit sogenannten  Exerzitien im Alltag in der Walburgisgemeinde; bei wöchentlichen Treffen in der Fastenzeit und monatlichen Vertiefungsabenden das Jahr hindurch begleitete sie bis 2010 immer wieder Gruppen von Menschen, die geistliche Vertiefung suchten und die ihr Einfühlungsvermögen und ihre spirituelle Erfahrung zu schätzen wussten. Auch für einen Familienkreis in der Walburgisgemeinde war sie seit 1998 eine geschätzte Ratgeberin. Bekannt wurde Sr. Maria Andrea auch durch Morgenandachten, die sie regelmäßig im Radio hielt, und durch geistliche Vorträge in vielen Gemeinden.

Trotz ihrer langjährigen Erkrankung unterrichtete sie über ihre Pensionierung hinaus noch bis 2010 nebenamtlich mit einigen Stunden, engagierte sich in den Gemeinden und nahm bis zuletzt in der Ordensgemeinschaft Leitungsaufgaben wahr. Das Walburgisgymnasium, aber auch viele Mendener Bürger werden sie dankbar in Erinnerung behalten.

Das Requiem für Sr. Maria Andrea und die Beerdigung sind am Samstag, dem 25. Februar um 10.30 Uhr im Bergkloster Bestwig. Außerdem findet am Donnerstag, den 1. März um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Walburgis eine Eucharistiefeier für Sr. Maria Andrea statt, zu der alle herzlich eingeladen sind, die sich ihr über den Tod hinaus verbunden wissen.

Sr. Maria Thoma Dikow