Behindert ist man nicht, behindert wird man
Am vergangenen Donnerstag, den 30.06.2016, hatte der Pädagogikkurs 2 von Frau Zimmerers das Glück, aus erster Hand Informationen zum Thema „Inklusion“ zu bekommen. Pascal Wink ist nicht nur der Inklusionsbeauftragte der Stadt Menden, sondern arbeitet auch am Bahnsteig42 – Deutschlands bislang einziger Inklusionsbahnhof in Letmathe, welcher durch die Iserlohner Werkstätten betrieben wird und Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Einer dieser Beschäftigten ist David Calovini, der durch eine Spastik in den Beinen die Unterstützung eines Rollstuhls braucht. Dieser hindert ihn aber in keiner Weise an der Arbeit als Redakteur für die Zeitschrift „caput“, die viermal im Jahr von den Iserlohner Werkstätten veröffentlicht wird.
Bei ihrem Besuch berichteten die beiden aus ihren Erfahrungen mit Inklusion: über die Schwierigkeit, diesen Begriff zu definieren, über die Umsetzung des Konzepts, über die Stolpersteine, die Menschen mit Behinderungen in den Weg gelegt werden, über ihre Arbeit am Bahnsteig42 und letztlich über „caput“. In der Diskussion kamen die Schülerinnen und Schüler mit Wink und Calovini ins Gespräch und konnten offen gebliebene Fragen klären. Emotional, witzig, offen, provokant und gnadenlos ehrlich sind die Adjektive, die die Redner kennzeichnen. So erreichten sie die Schülerinnen und Schüler auf einer persönlichen Ebene, die zum Nachdenken und Umdenken anregt. Gerade der unbedachte Sprachgebrauch im Alltag sowie die Unsicherheit im Umgang mit Betroffenen führen erst zur Behinderung, denn behindert ist man nicht, behindert wird man.
Christine Kögler (StRef EW/Engl)