Ein intensiver Austausch von Eltern, Lehrern und Schülern hat das folgende Konzept für ein Lernen auf Distanz ergeben, das im Folgenden als pdf-Datei heruntergeladen werden kann:
Konzept für den Distanzunterricht (Stand: September 2020)
1. Grundlegendes
Aufbauend auf unseren Rahmenbedingen für die Arbeit im digitalen Klassenzimmer mit Teams erfordert die derzeitige ungewisse Situation hinsichtlich der Corona-Pandemie eine Erweiterung unseres Konzeptes für ein Lernen auf Distanz. Wir möchten für unterschiedliche Szenarien verlässliche Strukturen/Vereinbarungen darlegen, die ein gelingendes Lernen auf Distanz für alle Schülerinnen und Schüler ermöglichen.
Die hier vereinbarten Standards wurden auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen und der Rückmeldungen von Eltern- und Schülervertretern erstellt. Zentrales Ziel ist die Sicherstellung der Fortführung unseres Bildungsauftrages für alle Schülerinnen und Schüler.
Der digitale Unterricht befindet sich weiterhin im Entwicklungsprozess und erhebt daher nicht den Anspruch auf Perfektion. Insofern sind unsere digitalen Möglichkeiten mit Microsoft 365 und insbesondere Teams in der jetzigen Situation die wachsende Grundlage, um ein gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Zwar ist Digitalisierung nicht erst seit Corona ein wichtiges Handlungsfeld im Bereich der Schulentwicklung, dennoch beschleunigt die Situation den von uns bereits begonnenen Weg der Digitalisierung als Unterstützungsinstrument des Lernens. Gleichwohl ist und bleibt der persönliche Kontakt auch weiterhin die zentrale Grundlage für gelingendes Lernen.
Die vergangenen Wochen und Monate haben gezeigt, dass sich die Situation und die Vorgaben kurzfristig ändern können. Aus diesem Grund wird dieses Konzept bei Bedarf aktualisiert werden müssen und durch weitere Erfahrungen und Rückmeldungen aus der Schulgemeinschaft bereichert werden.
2. Digitale Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
Im vergangenen Schuljahr sind sowohl alle Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule mit einem Microsoft-365-Zugang ausgestattet worden, sodass unser digitales Lernen und der Distanzunterricht darauf aufbauen können. Insbesondere die App „Teams“ wird für die Kommunikation, den Materialaustausch und die Abgabe von Aufgaben verwendet. Zudem sind über diese App Audio- und Videobesprechungen mit Einzelnen und im Klassen- oder Kursverband möglich.
Unsere Schulhomepage bietet auf unterschiedliche Art und Weise Hilfestellungen und Hin- weise zum digitalen Lernen. Der Reiter „Digitales Lernen” führt direkt von der Startseite zum eigenen Bereich. Dort gibt es unter „Nutzung von Office 365 und Teams” sowohl die Doku- mente mit Übersichten und Regelungen zum Umgang und Arbeiten mit Microsoft 365 und Teams als auch hilfreiche Erklärungen und Erklärvideos.
Für Schülerinnen und Schüler, denen die technischen Voraussetzungen fehlen, um Aufgaben des Distanzunterrichts zuhause zu bearbeiten, versucht die Schule im Rahmen des Möglichen Arbeitsplätze in der Schule bereitzustellen (z. B. in der Schülerbibliothek). Bei Bedarf informieren die Schülerinnen und Schüler diesbezüglich ihre(n) Fachlehrer(in).
3. Aufgaben
3.1 Aufgabenvergabe und Bearbeitungszeitraum
Das Aufgabentool der App „Teams“ bietet die Möglichkeit, auf einheitliche Art und Weise Aufgaben zu stellen, sie dann individuell bearbeiten zu lassen und anschließend abgeben zu können. Über das Tool kann zudem Feedback (vgl. Punkt 3.3) gegeben werden.
Es gelten die folgenden Vereinbarungen:
- Aufgaben werden immer über das Aufgabentool vergeben. Dadurch sind sie für die Schülerinnen und Schüler leichter zu finden und zu organisieren, die Lehrerinnen und Lehrer haben eine Übersicht über abgegebene und nicht abgegebene Aufgaben und können die Feedbackfunktion nutzen.
- Am Wochenende oder Feiertag werden grundsätzlich keine Aufgaben eingestellt und auch keine Besprechungen durchgeführt. Materialien können bereitgestellt werden, womit keine Verpflichtung für Schüler/innen zu einer Einsichtnahme am Wochenende oder Feiertag verbunden ist.
- Wir streben an, wo sinnvoll Aufgabenstellungen direkt im Dokument bearbeitbar zu machen, um so Druckkosten zu ersparen. Ebenso können Aufgaben auch über ein Handyfoto über das Aufgabentool abgegeben werden.
- Grundsätzlich sind alle Aufgaben verpflichtend, Freiwilligkeit wird andernfalls benannt. Die Voreinstellung sieht eine Abgabe („Fälligkeit“) vor. Wenn keine Abgabe erforderlich ist, wird dies bei der Stellung der Aufgabe vermerkt.
- Die Aufgaben werden im Hinblick auf ihren Umfang unter pädagogischer Berücksichtigung der besonderen Herausforderungen für die Schülerinnen und Schüler beim Distanzunterricht und digitalen Arbeiten gestellt.
- Der Bearbeitungszeitraum im Distanzunterricht orientiert sich in der Sek II und in den Jahrgangsstufen 8-10 am Stundenplan. In den Jahrgangsstufen 5-7 muss der Bearbeitungszeitraum für gestellte Aufgaben mindestens 48 Std. betragen.
- Weitere Ausführungen hinsichtlich des Umfanges und der Bereitstellung: siehe Punkt 6.
- Einstellungszeitpunkt und Bearbeitungszeitraum variieren nach dem jeweiligen Szenario.
3.2 Bewertung
Nach Aussage des Bildungsministeriums ist die Bearbeitung der Aufgaben und die Teilnahme an digitalen Besprechungen grundsätzlich verpflichtend und als Teil der sonstigen Mitarbeit zu bewerten. Im Präsenzunterricht, der auf eine Phase des Distanzlernens folgt, wird auf die Ergebnisse und Erkenntnisse der häuslichen Arbeit aufgebaut. Prüfungen finden in der Regel im Präsenzunterricht statt.
3.3 Feedback
Feedback ist notwendig, um eigene Stärken und Schwächen einschätzen zu können und eine Lernprogression nachvollziehen zu können. Diesbezüglich können die unterschiedlichen Möglichkeiten für ein Feedback bei Teams genutzt werden. Gleichwohl ist es natürlich nicht möglich, als Fachlehrer und Fachlehrerin jedes Mal alle Aufgaben aller Schülerinnen und Schüler vollständig zu korrigieren und differenzierte Rückmeldungen zu geben.
Aus diesem Grund greift folgender „bunter Strauß der Möglichkeiten“:
- Schülerinnen und Schüler haben über das Aufgabentool eine Übersicht über den Status ihrer ausstehenden/abgegebenen Aufgaben.
- Je nach Art des Arbeitsauftrages können Musterlösungen ein Werkzeug zur Selbstkontrolle sein.
- Über die Bereitstellung von Erwartungshorizonten oder Kriterienkatalogen kann ein Peer-to-Peer Feedback angeleitet werden.
- Innerhalb von Onlinebesprechungen können einzelne Schülerergebnisse besprochen und korrigiert werden als Sicherung.
- Ein individuelles Feedback kann zum Beispiel über das Aufgabentool im Feedbackfeld oder direkt im Dokument dem einzelnen Schüler gegeben werden.
- Sollten regelmäßig keine Arbeitsergebnisse vorliegen, kontaktieren die Fachlehrerinnen und Fachlehrer die betroffenen Schüler und ggf. das Elternhaus um vorliegende Probleme zu lösen.
4. Online-Besprechungen
Online-Besprechungen mit ganzen Lerngruppen oder Teilen von Lerngruppen über Teams können insbesondere bei fehlendem Präsenzunterricht Nähe zu den Schülerinnen und Schülern herstellen und Hemmungen senken, Fragen zu stellen. Zum Beispiel können ORD-Online-Besprechungen durch Klassenlehrer/-innen zur Stärkung der Klassengemeinschaft in Zeiten von Distanzunterricht beitragen. Besprechungen sind grundsätzlich in allen Fächern möglich, ihre Notwendigkeit und ggf. Regelmäßigkeit ergibt sich aus dem jeweils vorliegen Szenario (vgl. Punkt 6).
Es gelten folgende Vereinbarungen für die Planung und Durchführung von Besprechungen:
- Aufnahmen von Besprechungen sind nur nach schriftlichem Einverständnis aller Beteiligten zulässig.
- Besprechungen finden in der Regel als Audiobesprechungen statt. Videobesprechungen sollen insbesondere in der Sek. I nach Möglichkeit vermieden werden. Generell bedürfen letztere der Zustimmung der Beteiligten und sollen nur mit virtuellem Hintergrund (in der Teams App einstellbar) seitens der Schülerinnen und Schüler durchgeführt werden.
- Planung und Ankündigung einer Besprechung sollte nach Möglichkeit mehr als 48 Std. vorher über die Planungsfunktion den Schüler/innen mitgeteilt werden.
- In der Beschreibung muss darauf hingewiesen werden, ob es sich um eine freiwillige Sprechstunde handelt oder eine Besprechung mit dem ganzen Team.
- Um nach Möglichkeit keine Hintergrundgeräusche zu haben, bitten wir darum, dass die Mikrophone über Teams stummgeschaltet werden, wenn jemand nichts sagen möchte.
- Bei größeren Schülergruppen wird die Besprechung über den Besprechungschat geleitet. Die Schülerinnen und Schüler verwenden dann folgende Zahlen, um eine Meldung kenntlich zu machen, die Lehrkraft verfolgt den Besprechungschat und fordert die Schülerin bzw. den Schüler durch Namensnennung zum Beitrag auf:
0 = Bearbeitung einer Aufgabe abgeschlossen
1 = Antwort
2 = Verständnisfrage
3 + Name = Reaktion auf den Beitrag einer Mitschülerin/eines Mitschülers
4 = gesonderte Frage
Wenn sich viele Schüler/-innen melden, empfiehlt es sich, mit einem „Daumen hoch-Symbol” diejenigen zu markieren, nachdem sie einen Beitrag geleistet haben. Auf diese Weise kann die Beteiligung nachverfolgt werden.
Alternativ kann das Handsymbol in der Tool-Bar als Meldefunktion verwendet werden.
5. Kommunikation und Erreichbarkeit
Zur Kommunikation mit Klassen und Kursen wird zukünftig das Instrumentarium von Teams benutzt. Eine Verwendung von WhatsApp ist im schulischen Kontext nach wie vor nicht zulässig. Darüber hinaus erfolgt der Kontakt zu Schülerinnen und Schülern auf elektronischem Weg lediglich über die Schulmailadresse der Schüler/in bzw. die Dienstmail der Lehrkraft.
Auch wenn die digitalen Medien eine ständige Erreichbarkeit suggerieren, möchten wir hinsichtlich der Erwartungshaltung während des Distanzunterrichtes gegenüber unseren Schülerinnen und Schülern deutlich machen, dass sie Nachrichten und Beiträge nur werktags (montags bis freitags) bis 16.00 Uhr lesen müssen.
Lehrerinnen und Lehrer können ebenfalls werktags von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr per E-Mail oder Chat kontaktiert werden. Sie bemühen sich in Abhängigkeit von ihrem Einsatz im Präsenzunterricht und anderen schulischen Verpflichtungen um eine zeitnahe Rückmeldung auf Anfragen.
6. Umgang mit unterschiedlichen Szenarien eines Lernens auf Distanz
Szenario | Arbeitsumfang | Bereitstellung der Aufgaben | Digitale Besprechung | Beziehungsaspekt |
---|---|---|---|---|
A: Einzelne Lehrer dürfen keinen Präsenzunterricht geben. | Entsprechend dem Stundenumfang der Fächer | Vertretungslehrkräfte, ggf. EVA über Teams, Umsetzung des Stundenplans | bei teilweiser Vertretung des Präsenzunterrichts durch andere Lehrkräfte in der Regel nicht erforderlich | Kontaktmöglichkeiten über Chat, E-Mail oder Audio-/Videobesprechung |
B: Vollständiges Lernen auf Distanz für alle Klassen und Stufen | Orientierung am Stundenumfang der Fächer | Orientierung am Stundenplan | Terminierung gemäß Stundenplan. Umfang: Hauptfacher: mind. 2 Std. bis max. regulärer Stundenumfang des Faches pro Woche; Nebenfächer: mindestens alle 2 Wochen 1 Std. | Sek I: Klassenlehrer: wöchentlich kleine ORD-Stunden/Zeiten für Infos, Probleme und Fragen. Sek I / Sek II: alle Fachlehrer: eine wöchentliche Sprechstunde ausweisen |
C: Wechsel von Distanzunterricht und Präsenzunterricht | Orientierung am Stundenumfang der Fächer | Anpassung an den Plan für den Präsenzunterricht | Digitale Besprechungen können nicht mehr zwingend am Stundenplan orientiert sein, sondern müssen über ein separates Dokument vereinbart werden (Organisation durch Klassenlehrer bzw. Stufenleitung). Findet ein Fach im Präsenzunterricht statt, sind digitale Besprechungen möglich, aber nicht zwingend. | Sprechzeiten werden individuell mit den Schülern auf der Basis des Unterrichtsplans vereinbart |
D: Einzelne Klassen oder Stufen haben keinen Präsenzunterricht. | Orientierung am Stundenumfang der Fächer | Orientierung am Stundenplan. Die Lehrkraft hat den regulär zugewiesenen Raum und ein Tablet der Schule zur Verfügung. | Terminierung gemäß Stundenplan. Umfang: Hauptfächer: mind. 2 Std. bis max. regulärer Stundenumfang des Faches pro Woche. Nebenfächer: mindestens alle 2 Wochen 1 Std. | Sek I - Klassenlehrer: wöchentlich kleine ORD-Stunden/Zeiten für Infos, Probleme und Fragen. Sek I / Sek II - alle Fachlehrer: Kontaktmöglichkeiten über Chat, E-Mail oder Audio/Videobesprechung |
E: Einzelne Schüer/innen haben keinen Präsenzunterricht. | Für einzelne Schülerinnen und Schüler, die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, gelten grundsätzlich die bekannten Verantwortlichkeiten. Fehlt jemand punktuell (z. B. aufgrund von Krankheit), gibt es gemäß den Vereinbarungen in der Lerngruppe andere Schülerinnen und Schüler, die über den verpassten Unterrichtsstoff informieren. Diesbezüglich kann nun auch Teams genutzt werden, um etwa Materialien oder abfotografierte Tafelbilder weiterzuleiten. Fehlt jemand länger (z.B. aufgrund längerer Krankheit oder Quarantäne), kommen in der Regel die Eltern auf Klassenleitung oder Fach- lehrkraft zu. In diesem Fall steht nun ebenfalls Teams für die Lehrkräfte als Mittel zur Bereitstellung von Materialien oder Zusatzangeboten zur Verfügung. |
7. Umgang mit Krankheit
Im Falle einer Erkrankung während einer Zeit reinen Distanzunterrichtes informieren die Eltern wie üblich das Sekretariat. Zudem senden sie eine Entschuldigung per E-Mail an die Klassen- bzw. Jahrgangsstufenleitung, diese wiederum informieren die Fachlehrer und Fachlehrerinnen. Wie im regulären Präsenzunterricht auch ist bei längerem Fehlen (über das Sekretariat) ein Attest vorzulegen.
Im Falle der Verhinderung einer Lehrkraft kann UNTIS verwendet werden, um die Bereitstellung einer Aufgabe über TEAMS anzuzeigen. Dazu wird in UNTIS alternativ zum Kürzel EVA der Hinweis TEAMS verwendet, um darauf hinzuweisen, dass zu erledigende Aufgaben in der Klassen-/Kursgruppe bei Teams zu finden sind.